Hunderttausende fliehen im Kongo

NAIROBI rtr/taz ■ Internationale Hilfsorganisationen haben gestern auf die immer größer werdende Flüchtlingstragödie im Osten der Demokratischen Republik Kongo hingewiesen. Mehr als 250.000 Menschen hätten in den vergangenen zwei Monaten ihre Dörfer verlassen, weil die Kämpfe zwischen den durch Ruanda unterstützten Rebellen der „Kongolesischen Sammlung für Demokratie“ (RCD) und Milizen eskalierten, teilte das UNO-Büro zur Koordinierung der humanitären Hilfe in Ruandas Hauptstadt Kigali mit. Allein in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu habe sich die Zahl der Vertriebenen auf eine halbe Million verdoppelt. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms WFP verstärken in Süd-Kivu ruandische Hutu-Milizen, burundische Hutu-Rebellen und kongolesische Mayi-Mayi-Milizen ihre Angriffe auf RCD-Truppen und ruandische Regierungseinheiten vor allem in Wäldern und Bergbaugebieten. In Süd-Kivu seien nur 60.000 von geschätzt 200.000 Flüchtlingen für Hilfsorganisationen erreichbar.