Randale in Tostedt

■ Skinheads durch Messerstiche verletzt. Festnahmen nach Ausschreitungen

Bei einer Randale zwischen Skinheads und jugendlichen Russland-Übersiedlern in Tostedt (Landkreis Harburg) ist ein 17-jähriger Skin schwer verletzt worden. Die beiden Gruppen waren am Freitag Abend vorm Jugendzentrum Tostedt in Clinch geraten. Bei der Schlägerei war ein Skin mit drei Messerstichen in Schulter, Rücken und Bein attackiert worden, der zunächst flüchtete und schließlich vor einem Imbiss zusammengebrach. Uber das Motiv und die Hintergründe der Randale konnte die Polizei gestern keine Angaben machen. Von den Tätern, die russisch gesprochen haben sollen, fehlt noch jede Spur.

Eine Skinhead-Demonstration die aufgrund des Vorfalls Samstag stattfinden sollte, wurde von der Polizei verboten, da zu befürchten war, dass von dem Marsch zur Neubausiedlung Gewalttätigkeiten gegen „Russlanddeutsche“ ausgehen würden. Bis zum Nachmittag hatten sich dennoch rund 50 Skinheads in der Ortsmitte Tostedts versammelt. Die Polizei sprach daraufhin Platzverweise aus. Trotzdem setzten sich rund 20 Skins ab und bewarfen PolizistInnen mit vollen Cola-Dosen und Zaunlatten, als diese sie vor der Neubausiedlung stoppen wollten. Im Verlaufe der Ausschreitungen wurden fünf Skins vorläufig festgenommen, denen jetzt ein Verfahren wegen Landfriedensbruch droht. Ein betrunkener Mann, der mit den Skinheads nicht zu tun und mehrere Polizisten angegriffen hatte, landete in der Ausnüchterungszelle. Am frühen Samstagabend war der Spuk schließlich vorbei. pemü