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Soundcheck

Heute: Puff Daddy. Um den endgültigen Ruin seines längst totgesagten Gangsta-Rap-Imperiums zu verhindern, so eine der bizarrsten Neuigkeiten der letzten Zeit, soll Marion «Suge‚ Knight, Betreiber des Labels Death Row Records, einen Joint-Venure-Deal mit der Firma Tiger Productions abgeschlossen haben, hinter der der Ku Klux Klan steht. Spätestens damit dürfte die zwischen ihm und seinem Gegenspieler Sean „Puffy“ Combs ausgetragene Eastcoast / Westcoast-Rivalität endgültig entschieden sein.

Trotzdem hat der rappende Entrepreneur zur Zeit ebenso wenig zu lachen. Nicht zuletzt diverse Schlägereien, Schadenersatzforderungen und weit hinter den Erwartungen zurückbleibende Plattenverkäufe, dürften Puffy in der Entscheidung bekräftigt haben, seine bereits viermal verschobenene Europatournee tatsächlich anzutreten. Die gestaltete sich bisher erwartungsgemäß opulent: Der Star hält sich, von einem Hitpotpourri abgesehen, im Hintergrund, während die Show den Nachwuchskünstlern und der mit pyrotechnischem Aufwand ablaufenden Videoprojektion gehört. Wer aber bereit ist, puristische Projektionen auf HipHop für eine Weile zurückzustellen und sich der Rhetorik perfekt inszenierter Unterhaltung preiszugeben, wird auf seine Kosten kommen. Denn was ist eigentlich so verwerflich, wenn ein Schwarzer das Gleiche tut, was die halbe Entertainmentwelt sonst auch macht, nämlich öffentlich Geld zu verdienen, ohne sich durch die eigene Hautfarbe gleich unter Authentizitätsdruck und Repräsentationspflicht stellen zu lassen? Christoph Gurk

Alsterdorfer Sporthalle, 20 Uhr

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