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Zur Ankunft des Papstes in der Heiligen Stadt Jerusalem meint die italienische Zeitung Il Messaggero (Rom): Er ist in Jerusalem angekommen. Der Traum ist wahr geworden. Israel hat den Papst nicht als demütigen Pilger empfangen, sondern feierlich wie einen großen Führer der Menschheit. Wenn auch ohne Wärme. Die Zeremonie war ein Signal an die Welt und an die Extremisten im Land. Dieser Gast ist hoch heilig, und das gesamte israelische Volk weiß, dass auf ihm die Augen der Welt ruhen wegen dieses alten Pilgers.

Die französische Wirtschaftszeitung La Tribune meint zum Papstbesuch: Die Pilgerreise des Papstes im Heiligen Land ist ein Segen für den israelischen Tourismus. Eine Menge von 45.000 Pilgern aus 70 Ländern begleitet Johannes Paul II. Das dürfte während des sechstägigen Papstbesuches 50 Millionen Dollar einbringen. Alle Hotels in der Nähe der heiligen Stätten in Jerusalem, Nazareth und Galiläa sind ausgebucht. Aber vor allem langfristig hoffen Israelis und Palästinenser, die Früchte dieser unerwarteten Werbeveranstaltung ernten zu können.

Die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat schreibt zum selben Thema: Egal was man über andere Aspekte der Tätigkeit von Papst Johannes Paul denkt, niemand kann behaupten, dass er schwierigen Aufgaben aus dem Weg geht. Erst kürzlich zwang er seine römisch-katholische Kirche zu historischer Identitätssuche, was zu einer öffentlichen Entschuldigung für die eigenen Sünden in den letzten 2.000 Jahren führte. Die Verfolgung der Juden über hunderte von Jahren war eine der Sünden, um die die Kirche um Vergebung gebeten hat.

Zur Asien-Reise von US-Präsident Clinton schreibt die spanische Zeitung La Vanguardia: Während des Kalten Krieges hatten die USA Pakistan unterstützt, um ein Gegengewicht zum sowjetischen Einfluss in Indien zu schaffen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion konnte Washington seinen Einfluss in der Region nicht vergrößern. In Pakistan herrscht ein Militärregime. In Indien dominiert der Hindu-Nationalismus. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein US-Präsident in einer Woche einen Konflikt löst, der ein halbes Jahrhundert währt.

Die Tageszeitung Le Monde kommentiert den Wahlausgang in Senegal: Nach dieser Wahl ist Senegal gewachsen. Dieses Land, immer schon eng verbunden mit Frankreich, darf sich zu Recht als „Schaufenster der Demokratie“ in Afrika bezeichnen, und es sollte ein Beispiel für die anderen Länder des Kontinents sein. Auch wenn Senegal nicht das erste Land ist, das einen friedlichen Wechsel erlebt hat – es ist doch, neben Benin und Mali, eines der wenigen. Die blutbefleckten Erfahrungen in Afrika unterstreichen den bewundernswerten Einzelfall Senegal.