Wird Waldau nicht verkauft?

■ Offenbar bastelt das Theater an einer Alternative

Womöglich verkauft die finanziell angeschlagene Waldau Theater GmbH ihre Spielstätte nun doch nicht an die Stadt. Wie der taz gleich aus mehreren gut informierten Quellen bestätigt wird, bastelt die GmbH schon länger an einem Konzept, das ihr den Weiterbetrieb des Theaters ohne Veräußerung der Immobilie an die stadteigene Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) ermöglichen soll. Dem Vernehmen nach stehen diese Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. Einzelheiten über das Konzept sowie über die daran beteiligten Parteien waren gestern nicht zu erfahren.

Offenbar hat ein Gutachten der behördlichen Controllingfirma kmb die Waldau-Leute in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Die kmb hatte das Waller Theater durchleuchtet und Kultursenator Bernt Schulte (CDU) am letzten Freitag die Ergebnisse vorgestellt. Wie zu hören ist, sieht die kmb genügend künstlerische Substanz im Theater und stellt eine positive Prognose auf der Basis eines mittelfristigen städtischen Zuschussvolumens von 1,3 Millionen Mark. Bislang erhält die GmbH 1,4 Millionen Mark jährlich. Sollte es dem Theater unter der Leitung seines neuen Geschäftsführers Axel Schroeder in Eigenregie gelungen sein, seine Gläubiger zu befrieden, ließe sich die Verkauf der millionenschweren Immobilie vermeiden. Das aktuelle BIG-Angebot in Höhe von 2,4 Millionen Mark stieß im Theater eh nie auf Gegenliebe. zott