Sweet and Lowdown

USA 1999, Regie: Woody Allen; mit Sean Penn, Samantha Morton, Uma Thurman u.a.; 95 Min.

Im Dokumentarstil porträtiert Woody Allen einen fiktiven Star der Jazzszene der Dreißiger und verbeugt sich vor dem legendären Django Reinhardt. „Swett and Lowdown“ erzählt die Geschichte von Emmett Ray, dem angeblich berühmtesten amerikanischen Jazz-Gitarristen der frühen 30er, „übertroffen nur von diesem Zigeuner in Frankreich“, eine sich zum running gag entwickelnde Anspielung auf Django Reinhardt.

Ray, gespielt vom Oscar-nominierten Sean Penn (er hat ihn nicht gekriegt), der diesmal den verkniffenen Loser stecken läßt und auch nicht versucht, Woody Allen zu sein, sondern eher an Kevin Klines irren Otto in „Ein Fisch namens Wanda“ erinnert, wird uns von diversen Zeitzeugen als narzißtischer Ego- und Kleptomane mit ramponiertem Gefühlsleben geschildert, ungemein talentiert, aber ebenso eitel und undiszipliniert, im Nebenberuf zeitweise Zuhälter, mit Visitenkarte. Das alles ändert sich, als ein stummes Mädchen (Samantha Morton) dem verlotterten Genie ihre tiefe Zuneigung schenkt - aber wie viele Woody-Allen-Helden versiebt auch Ray die größte Chance seines Lebens. Merke: Auch wirklich große Künstler können durchaus blöde Schweine sein! Sean Penn ist großartig und begeistert in dem streckenweise urkomischen Jazzical.

Broadway, CinemaxX Colosseum, Filmkunst 66, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, New Yorck, Odeon (OmU)