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Guten Tag,

meine Damen und Herren.

Sex ist tot. Drugs. Rock ’n’ Roll ist tot. Allerdings nicht erst seit Ian Dury starb. Oder K. C., J. L. und J. M. Sondern bekanntlich seit dem Tag, als die Musik starb (also dem 3. Februar 1959). Eigentlich sind sie heute alle tot. Besonders der deutsche Verbandsfußball. Und natürlich der Steppenwolf (50), von dem soeben wieder ein Album („X“) erschienen ist. Peter Maffay (eigentlich: Makkay). Er war rrruppig und rrrhythmisch direkt. Seine rrrauhe, ungehobelte Stimme legte den Exil-Siebenbürger nie ganz ab. Doch damit brachte er Nachrüstung („Eiszeit...“) und die daraus resultierende Depression („... Eiheiszeit“) der jungen Leute auf den Punkt.

Aber er konnte auch anders. Ohne Scheu vor der Entblößsung sang er zutiefst empfindsame Lieder über die Adoleszenz von 16-jährigen Knaben wie 17-jährigen Mädchen („Josie, Josie“). Maffay war im Grunde ein Versehrter (1,70 m). Er konnte nicht lachen. Schon gar nicht über sich. Über der Lippe trug er das Mal des Gezeichneten. Seine sicherlich besten Songs waren: „Und es war Sommer“, „Karneval der Nacht“, „Sonne in der Nacht“, „Weil es dich gibt“, „Wo bist du“ und „So bist du“.

Maffay ging vor vielen Jahren. Über die Brücke. Aber es kam, wie sein Texter es einst prophezeite: Ein Teil von ihm ist bei uns geblieben.

Wir melden uns wieder.