unterm strich
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So schnell kann es kommen. Der Direkor des Kölner Museums Ludwig, Jochen Poetter, wird zum 1. April von seinem Amt „freigestellt“. Das Dienstverhältnis wird zum 31. Dezember dieses Jahres beendet. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung Poetters und der Kölner Kulturdezernentin Marie Hüllenkremer vom Mittwoch hervor. Gründe für die Beendigung des Dienstverhältnisses „im gegenseitigen Einvernehmen“ wurden nicht genannt. Von der Bekanntgabe bis zur Durchführung in drei Tagen: Wenn das kein Rauswurf ist!

Tatsächlich aber gingen Gerüchte schon ein halbes Jahr um. Poetter, zunächst Direktor des Museums Villa Stuck in München und dann Direktor an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, hatte seinen Dienst beim Museum Ludwig am 1. Oktober 1997 angetreten. In der Erklärung heißt es, während der vergangenen zweieinhalb Jahre habe manche Initiative auf den Weg gebracht werden können. Dennoch habe sich manche optimistische Perspektive „heftig an der Realität gerieben und es nicht leicht gemacht, den gestellten Herausforderungen zu begegnen“. Poetter meinte, bei der Fülle administrativer, repräsentativer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aufgaben in Verbindung mit personellen Engpässen habe das kreative Potenzial eigener Ideen und Konzeptionen auf der Strecke bleiben müssen. Wie das eben so ist.