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Kosovo-Flüchtlinge in Deutschland

Als vor einem Jahr die Nato nach den gescheiterten Kosovo-Friedensverhandlungen ihre Luftangriffe auf Jugoslawien begann, waren schon lange vorher hunderttausende Menschen vor Krieg und Vertreibung aus der südserbischen Provinz geflohen. Viele kamen nach Deutschland. Inzwischen gilt die Lage in ihrer Heimat nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums grundsätzlich wieder als sicher.

Ab dem 1. April soll daher ein großer Teil der zum Teil hier bereits lange lebenden 170.000 Kosovo-Flüchtlingen zurückgeschickt werden – ungeachtet der Kritik von Flüchtlingsorganisationen, die auf eine freiwillige Rückkehr drängen und beklagen, dass es vor Ort an Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten sowie medizinischer, psychosozialer und therapeutischer Betreuung mangelt.

Betroffen von der Rückführung sind zuerst die 15.000 so genannten „Kontingentflüchtlinge“, zu deren Aufnahme Deutschland sich offiziell vor einem Jahr verpflichtet hatte. Zwei Drittel von ihnen sind nach Angaben der Behörden bereits zurückgekehrt.

Die Rückkehr der Flüchtlinge wird von Bund und Ländern finanziell unterstützt. 32 Millionen Mark stellt der Bund in diesem Jahr für Reisebeihilfen, Gepäckkostenzuschüsse und Überbrückungsgeld bereit.