Bei 15 Mark ist Schluss

■ Drogenhilfeträger fordern bessere Löhne für ihre Aushilfskräfte

„Für 15 Mark pro Stunde bekomme ich keine guten Leute mehr“, warnt Thomas Zurborg, beim Verein Drogenhilfe Eimsbüttel zuständig für die Honorarkräfte, „wenn der Lohn nicht erhöht wird, ist unsere Arbeit gefährdet.“ Deshalb will der Verein ein „klares Zeichen“ an die Behörde senden und hat dazu die anderen Träger der Drogenhilfe für morgen zu einem Koordinierungstreffen im Café Drei eingeladen.

Rund die Hälfte aller MitarbeiterInnen der Drogenhilfe Eimsbüttel sind Aushilfen, oft Studierende. Sie arbeiten am Tresen, übernehmen aber auch pädagogische Aufgaben. Ihren Lohn hat die Behörde in ihrer Zuwendung auf 15 Mark festgelegt, davon geht seit dem vorigen Jahr auch noch 9,5 Prozent Sozialversicherung ab.

„Viel zu wenig“, findet auch Norbert Dworsky, Geschäftsführer von „Freiraum e.V.“. Er fordert, dass Aushilfen nach BAT entlohnt werden, was einem Stundenlohn von mindestens 18 Mark entspräche. Zurborg hält 20 für angemessen. Um das gegenüber der Behörde durchzusetzen, müssten die Träger „geschlossen auftreten“.

Das zu erreichen, könnte schwierig werden. Die ÖTV-Betriebsgruppe des Träger „Jugendhilfe e.V.“ befürchtet, dass es bei dem morgigen Treffen der Geschäftsführer nicht um eine Lohnerhöhung, sondern um Lohndumping gehen soll und dass davon auch die Festangestellten bedroht sein könnten. Sie ruft deshalb zu einem „Aktionsfrühstück“ vor dem Café Drei auf.

Die Behörde, die zu einem späteren Zeitpunkt morgen zu dem Treffen ebenfalls eingeladen ist, wollte sich gestern noch nicht zu dem Thema äußern. hedi