mit ice-pannen auf du und du
: 13 Züge werden repariert

RISSE AM TRIEBKOPF

Der ICE macht der Deutschen Bahn wieder einmal Probleme: Just zu Beginn des Osterreiseverkehrs haben Techniker bei einer routinemäßigen Untersuchung Anrisse in zwei Schweißnähten bei den Triebköpfen – den „Lokomotiven“ der ICEs – festgestellt. Daraufhin seien sämtliche der betroffenen Hochgeschwindigkeitszüge der ersten Generation, der so genannten „ICE-1“ kontrolliert worden, teilte die Deutsche Bahn AG mit.

Wie es zu den Rissen kommen konnte, sei noch „völlig unklar“, sagte Bahn-Sprecher Martin Katz. Wichtig sei, dass solche Mängel rechtzeitig erkannt und behoben würden. Ein defektes ICE-Rad, das nicht rechtzeitig bemerkt wurde, hatte 1998 den Unfall von Eschede verursacht, bei dem mehr als 100 Menschen starben.

Während die Triebköpfe im Werk in Nürnberg repariert werden, muss die Bahn für Ersatzzüge sorgen. Betroffen sind 13 der insgesamt 59 ICE-1, die seit 1991 in Betrieb sind. An ihrer Stelle will die Bahn – voraussichtlich bis Ostern – die neuen ICEs mit Neigetechnik einsetzen sowie „vereinzelt auch mit einer Lok bespannte Züge“, sagte Katz.

Derzeit verkehren etwa 120 ICE-Züge der ersten und zweiten Generation sowie der neuen ICEs mit Neigetechnik. Die ICE-1 und -2 erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 280 Kilometern pro Stunde, die ICEs mit Neigetechnik sogar noch 50 Kilometer pro Stunde mehr. Vom 1. Juni an sollen auf den Strecken zur Expo-Stadt Hannover weitere ICEs mit Neigetechnik und ICE-Züge der dritten Generation zum Einsatz kommen.

Die Pläne sorgen allerdings für Unmut – bei den Managern der Deutschen Bahn wie bei den Reisenden: So ist noch fraglich, ob 43 neue Züge mit Neigetechnik überhaupt pünktlich zum Expo-Beginn fertig werden, da der Lieferbeginn sich um ein Jahr verzögerte. Ebenso sind die Hersteller bereits mit 30 ICEs der dritten Generation acht Monate im Verzug.

Der Unfall von Eschede, bei dem im Juni 1998 ein ICE der ersten Generation aus den Gleisen sprang, bescherte der Bahn über mehrere Monate hinweg negative Schlagzeilen. Anfang März entgleiste in Berlin erneut ein ICE, diesmal einer aus der Neigetechnik-Serie – glücklicherweise ohne Fahrgäste. Ein defektes Rückschlagventil am Drehgestell des Zuges hatte zu dem Unfall geführt. Die insgesamt 27 ICE-Züge mit Neigetechnik sind daraufhin so umgerüstet worden, dass das Rückschlagventil nicht mehr erforderlich ist. kk