Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Adrenalin Drive Japan 1999, R: Shinobu Yaguchi, D: Masanobu Ado, Hikari Ishida / Originalfassung mit Untertiteln

Fortsetzung von „Mein geheimer Schatz“, der vor einiger Zeit im Kino 46 lief. Der Regisseur hat die Farce von der jungen geldgiergien Japanerin konsequent weitergedacht: In seinem ersten Film schildert er nur ihre Jagd nach dem Schatz, hier fällt der Krankenschwester Shizuko gleich zum Beginn des Films ein Koffer voll mit blutgetränktem Geld in die Hände, und der Film erzählt sehr komisch nicht nur von der grotesken Verfolgungsjagd, die eine Reihe von extrem dummen Yakusas nach ihr veranstalten, sondern auch davon, wie die schüchterne Japanerin plötzlich mit dem Geld um sich wirft. (hip) Kino 46

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodòvar, D: Cecilia Roth, Parisa Paredes

„Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurillen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, City

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D. Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch

„American Beauty“ ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren, und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. Lester Burnham wird von seiner Tochter nicht geliebt, von seiner Frau ignoriert und ist an seiner Arbeitsstelle überflüssig. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ Der Film erzählt die Geschichte seiner Rebellion. (Roger Ebert) Atlantis, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino

American Pie USA 1999, R. Paul Weitz, D: Jason Biggs, Tara Reid

„Worum geht es in der High School, wenn gerade mal kein Massenmörder umgeht? Um Sex und den Abschlussball natürlich, in dieser Reihenfolge. Kandidat für die absurdeste Sexszene des Jahres: der Geschlechtsverkehr mit dem Apfelkuchen. Sehr absurd.“ (Der Spiegel) UT-Kino, CinemaxX, CineStar

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitzky, D: Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos

„Anatomie klingt zwar ein wenig wie Monotonie, doch Stefan Rutowitzky gelungener Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zu dänischen „Nachtwache“ werden: erfolgreicher Horror aus heimischer Herstellung. Paula (Franka Potente) hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen (Anna Loos) hat da ganz andere Ideen – bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören. Makaberer Nebeneffekt: der Ausspruch „Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“ könnte einen völlig neuen Sinn bekommen. (TV-Spielfilm) CineStar, UT-Kino

An deiner Seite USA 1999, R: Rob Reiner, D: Bruce Willis, Michelle Pfeiffer

„Nach 15 Ehejahren denkt ein Paar an Scheidung und sieht eine günstige Gelegenheit dafür gekommen, als die Kinder im Sommercampurlaub sind. Konventionelle Komödie, die den Konflikt dialogreich vorträgt und ihn letzlich zerredet. Ein flügellahmes Vehikel für die Stars, das die Intelligenz der Zuschauer unterschätzt.“ (film-dienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del), Ziegelhof-Kino (Ol)

An jedem verdammten Sonntag USA 1999, R: Oliver Stone, D: Al Pacino, Jamie Foxx, Cameron Diaz

„Eine altbewährte Sport-Story über American Football. Al Pacino befindet sich als Trainer ebenso wie sein gefeierter Quarterback kurz vor dem Aus. Ihre Gegenspieler sind ein aufsteigender junger Footballstar und eine geldgierige Clubbesitzerin. Intrigen und Grabenkämpfe außerhalb des Stadions und brutale Schlachtgemälde auf dem Rasen bestimmen den Spielrythmus. Leider greift Oliver Stone in der zweiten Halbzeit immer mehr zum taktischem Mittel der Moralpredigt.“(tip) CinemaxX, CineStar

Anna und der König USA 1999 R: Andy Tennat, D: Jodie Foster, Chow an Fat

„Kein naturalistischer Ballast trübt in diesem Kostümfilm den Blick auf das exotische siamesische Reich um 1860. Die junge, selbstbewußte Lehrerin Anna aus England ist vom König eingeladen, seine Kinder zu unterrichten. Mit dem Wissen kommt auch aufklärerisches Gedankengut hinter die Palastmauern. Doch der in der Geschichte vorgegebene Konflikt plätschert nur vor sich hin.“ (tip) UT-Kino, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999 R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle

Es war schon beim Roman ein kleines Wunder, wie McCourt es fertigbrachte, so präziese, bewegend und nicht beschönigend vom alltäglichen Elend zu erzählen, ohne in eine depremierende Sozialreportage abzugleiten. In Parkers Film herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. Parker zeigt das Irland der 30er und 40er Jahre fast durchgängig in verwaschenen Grün-, Blau- und Brauntönen, die alles in eine düster-schwere Atmosphäre tauchen. Bei ihm dringt einem der ewige Regen wirklich in die Knochen. Die ist wohl der feuchteste Film in der Geschichte des Kinos. (hip) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

B

Der Bär ist los Deutschland/Tschechien 1999, D: Dana Vavrova, D: Janina Vilsmaier, Götz George

„ Dramaturgisch holprig entwickelter Kinderfilm, der durch die Überfrachtung mit Problemen nie zu seinem Rhythmus findet.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

The Beach USA 2000, R: Danny Boyle; D: Tilda Swinton, Leonardo DiCaprio

„Die verführerischen Postkartenbilder, die vor allem Star Leonardo DiCaprio ins rechte Bild rücken, im Guten wie im Bösen, glätten Blut und Tränen und zeigen trotz ihrer Opulenz letztlich nur die „schöne neue Welt“, die heute so leicht mit der Wirklichkeit verwechselt wird.“ (epd-Film) UT-Kinocenter, Originalfassung ohne Untertitel im CinemaxX

Bismuna – Ein Abenteuerfilm Deutschland 1999, R: Uli Kick

„Bismuna ist ein Dorf der Miskito-Indianer und liegt im Grenzgebiet zwischen Honduras und Nicaragua. Seit mittlerweile neun Jahren lebt Dieter Dubbert in Bismuna wie die Indios im Pfahlbau. Zugleich arbeitet er hier mit straffälligen und drogenabhängigen Jugendlichen aus Deutschland. Der Film schildert die extremen Bedingungen, unter denen Dubbert und die Jugendlichen leben und arbeiten.“ (Kommunalkino) Kino 46

Bowfingers große Nummer USA 199, R: Frank Oz, D: Steve Msrtin, Edie Murphy

„Nicht Ed Wood, sondern Bowfinger heißt der so enthusiastische wie unbegabte Filmemacher, den Steve Martin sich ersonnen hat und unter der Regie von Frank Oz auch verkörpert. Um ein läppisches Science-Fiction-Script zum Kino-Hit zu machen, missbraucht er den paranoiden Action Star Kid (Eddie Murphy) als ahnunglosen Hauptdarsteller, indem er ihn vor verstecker Kamera mit den anderen Figuren interagieren läßt: Für Kid wird die Erfahrung zum Alptraum; für seinen debilen Doppelgänger (auch Murphy) und das Möchtegern-Starlet Daisy (Heather Graham) zur großen Chance. Teils krude, teils raffinierte Satire über Nöte und Träume in und um Hollywood, glänzend gespielt und inszeniert.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Boys Don't Cry USA 1999, R: Kimberley Peirce, D: Hilary Swank, Cloe Sevigny

„Zwei der besten schauspielerischen Leistungen des Jahres, von der (oscarprämierten) Hilary Swank und Cloe Sevigny, in der Geschichte eines Mädchens namens Teena Brandon, das sich selber in einen Jungen namens Brandon Teena verwandelte.“ (Roger Ebert) Cinema

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Gondel

C

Cookies Fortune USA 1999, R: Robert Altman, D: Glen Close, Julianne Moore, Liv Taylor

„Dies ist Robert Altmans sonnigster Film, eine warmherzige Komödie, in der es irgendwie gelingt, vom Tod und einer Mördersuche zu erzählen, und dabei ohne einen wirklichen Schurken auszukommen. Der Film spielt in dem kleinen Südstaaten-Örtchen Holly Springs, wo Altman eine große Besetzung von liebenswerten Charakteren versammelt.“ (Roger Ebert) City

D

Das Dschungelbuch USA 1967, R: Wolfgang Reitherman

„Musicalhafter Disney-Zeichentrickfilm nach Rudyard Kiplings phantastischer Geschichte vom indischen Jungen, der im Dschungel von Tieren großgezogen wird. Streckenweise von vergnüglichem Witz, wenn auch nicht frei von Süßlichkeit.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg

E

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Erleuchtung garantiert Deutschland 1999, R: Doris Dörrie, D: Uwe Ochsenknecht, Gustav-Peter Wöhler

„Zwei Brüder auf der Suche nach dem inneren Frieden in einem Zen-Kloster in Japan. Doris Dörries auf Digitalvideo gedrehte Komödie wäre im Fernsehen ein Hit. Aber ob man dafür unbedingt ins Kino muss? Die Optik zerrt an den (Seh)Nerven. Lustig ist's dennoch.“ (TV-Spielfilm) City

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch Regisseur David Fincher (“Seven“) haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden. Die wichtigste Regel bei Faustkämpfen hat er nicht kapiert – wissen, wann man aufhören muss.“ (Spiegel) City

Flashback – Mörderische Ferien Deutschland 2000, Michael Karen, D: Valerie Niehaus, Alexandra Neldel

„Norman-Bates-Verschnitt piekst brünftige Teenager in den Alpen mit seiner Sichel. Die Idee, blutjunge TV-Seriendarstellerinnen in einem Serienkiller-Film abmurksen zu lassen, ist ja keine schlechte. Aber hier schauspielern die jungen Dinger so locker drauflos, dass einem schlecht wird. Deutschland braucht Horrorfilme. Aber nicht solche peinlich verklemmten „Scream“-Aufgüsse.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, UFA-Palast, Gloria (Del)

G

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan

„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont einen Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

Gütt. Ein Journalist Deutschland 1991, R: Hans-Heinrich Ziemann, Horst Königstein

„Am 24. Januar 1990 nahm sich der Journalist Dieter Gütt in Hamburg das Leben. Aus seinem Abschiedsbrief: „Ich habe nichts mehr zu sagen.“ Die Autoren haben Gütts boiografischen Weg ins Verstummen recherchiert: seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, Gütts Rolle in der ARD, seine Zeit beim „Stern“ die Kolumnen in Illustrierten und Tageszeitungen. Im ersten, dokumentarischen Teil des Films kommen Freunde und Autoren zu Wort, im zweiten, fiktiven Teil werden die letzten Tage im Leben Dieter Gütts fantasiert.“ (Bremer Filmbüro, Igel Staffel) Kino 46

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Harte Jungs Deutschland 1999, R: Marc Rothemund, D: Tobias Schenke, Mina Tander, Sissi Perlinger

„Ein Teenie entdeckt den Sex: „Ab heute sind wir zu zweit“, meldet sich da eines Morgens sein bestes Stück. Ein sprechender Schwanz, wie originell. Gab's nicht schon Doris Dörries „Ich und Er“? Doch nicht nur die Grundidee ist alt, die gesamte Machart dieser Klamauk-Komödie erinnert mit ihren dümmlichen Zoten an die Filme eines Mike Krüger. Vom seichten Schwulenwitzchen bis zum Furz-Humor wird nichts ausgespart. Ein Trost immerhin bleibt: Eine schlechtere deutsche Komödie wird's in diesem Jahr kaum geben.“ (Bremer) CinmaxX, CineStar, UFA-Palast, Passage (Del)

K

Knocked Out USA 1999, R: Ron Shelton, D: Woody Harrelson, Antonio Banderas

„Wenn es in Ron Sheltons neuer Sportkomödie eine Botschaft gibt, dann diese: Richtige Männerfreundschaften halten schon mal eine Rauferei aus - selbst wenn sich die Freunde dabei zu Brei schlagen. Wer unbedingt will, kann auch die müde „Boxen ist ein zynisches Geschäft“-Botschaft hineinlesen. Ein Fliegengewicht unter den Boxfilmen: Trotz Top-Besetzung und einiger Dialogtreffer kommt die Satire kaum über die Runden.“ (TV-Spielfilm) CineStar

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen Film geboten hätte. Die Methode ist nicht neu: Robert Altman hat sie in „Short Cuts“ zur Vollendung gebracht, und Paul Thomas Anderson („Boogie Nights“) nennt diesen alten Rebellen Hollywoods nicht umsonst einen seiner großen Helden. Auch „Magnolia“ ist eine einzige, monumentale Parallelmontage von verschiedenen Erzählsträngen: ein überschwänglich ehrgeiziger Film, der einem ins Auge springt und kein Risiko scheut. Das Wunderkind Stanley Spector kämpft etwas bei einer live übertragenden Quizshow mit seiner gefüllten Blase und um seine Würde, und ein Seminar für Möchtegerne-Machos gerät dadurch aus allen Fugen, dass dem Einpeitscher in der Pause vor laufender Kamera seine Lebenslügen aufgetischt werden. Tom Cruise spielt ihn als einen durch und durch widerlichen Menschen. So gut sah man ihn bisher noch nie. (hip) Schauburg

Marlene Deutschland 1999, R: Joseph Vilsmaier, D. Katja Flint, Heino Ferch, Herbert Knaup

Marlene Dietrichs Lebensgeschichte auf dem Niveau eines Lore-Romans. (hip) CinemaxX, CineStar, Ziegelhof-Kino (Ol)

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romatischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochdramatisches empfohlen wird.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Mickey Blue Eyes USA 1999, R: Kelly Makin, D: Hugh Grant, James Caan, Jeanne Tripplehorn

„Good old „Dackelblick“ Grant spielt hier einen „Englishman in New York“: den Auktionär eines angesehenen Kunsthändlers, der sich ausgerechnet in die Tochter eines Mafia-Gangsters verliebt.Der Plot ist eher hanebüchen und nur Vorwand, um komische Szenen aneinanderzureihen, aber diese zünden gut. (hip) City

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis

„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) Filmstudio

N

Die neun Pforten Frankreich/Spanien 1999, R: Roman Polanski, D: Johnny Deep, Lena Olin, Franz Langella

„Zu Satan und seiner Brut pflegte wohl kein anderer Regisseur so intime Beziehungen wie Roman Polanski („Rosemaries Baby“). Sein neuer Gruselfilm jedoch wirkt, als habe ihm Belzebub höchstpersönlich ins Handwerk gepfuscht. Da antiquarische Lederscharten auf der Leinwand ungefähr so bedrohlich wirken wie altbackenes Schwarzbrot, puscht Polanski die einfältige Bücherdedektiv-Story mit den ältesten Tricks seines Gewerbes auf und veranstaltet gegen Ende einen so erbärmlichen Budenzauber, dass es den Zuschauern nicht nur vor dem Teufel graust. (Der Spiegel) City

No te mueras sin decirme a dónde vas Argentinnen 1995, R: Eliseo Subuiella, Dario Grandinetti, Mariana Arias / Originalfassung mit Untertitel

„Was ist Traum, was Wirklichkeit? Ein schrulliger Filmvorführer mit der Berufung zum Erfinder begegnet im Traum seiner großen Lebensliebe. Durch sein Erfindung, den Traumkollektor, wird sie für ihn auch im Wachzustand sichtbar, bis sie eines Tages als Geist nicht mehr von seiner Seite weicht. Große Gefühle, Kitsch und intelligente Reflexionen über Psyche und Kino, Leben und Traumfabrik. Fantastisch und humorvoll erzählt, für alle, die noch an die große Liebe glauben.“ (tip) Kino 46

O

Der Onkel vom Mars USA 1999, R: Donald Petrie, D: Jeff Daniels, Christopher Lloyd

„Slapstick um einen notgelandeten Marsbewohner, der das Liebesleben eines Reporters in die richtigen Bahnen lenkt. Der Film huldigt zweifach einer schlechten Tradition: aus Sixties-Kultserien missratene Kinofilme machen und in die Handlung ohne dramaturgische Notwendigkeit (gelungenen) Spezialeffekte einzubauen.“ (tip) Filmstudio

Otto – Der Katastrophenfilm Deutschland 2000, R: Edzard Onneken, D: Otto Waalkes, Eva Hassmann

„Ohne präzises Zeitgefühl für die Wirksamkeit der wenigen originären Gags versandet der Film in völliger Belang- und Humorlosigkeit.“ (film-dienst) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kino, Passage (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

P

Peter und Petra Schweden 1989, R: Agneta Elers-Jarelman, D: Joshua Petsonk, Calle Toren

„Eines Tages klopfen zwei winzige Troll-Kinder an die Tür eines Klassenzimmers in einer Schule in Stockholm. Ihre Eltern haben sie geschickt, damit sie genauso lernen wie die großen Kinder. Ein in langsamem Rhythmus und idyllischen Bildern entwickelter Kinderfilm nach Astrid Lindgren, der auf kindgerechete, manchmal lustige, dann wieder besinnliche Weise für Toleranz und Freundschaft über die Grenzen des Andersseins hinaus wirbt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

R

Raus aus Amal Schweden/Dänemark 1998, R: Lukas Moodysson, D: Alexander Dahlström, Rebecca Lilkeberg

„Wenn sich ein Mädchen in ein Mädchen verliebt, ist das selten einfach. Schon gar nicht in einer Kleinstadt wie Amal. Dennoch ist Agnes von der vermeintlichen Schulschlampe Elin angetan. Zaghaft finden die beiden zueinander, von dem Mitschülern argwöhnisch beobachtet. Das pointierte Drehbuch und die herausragenden Darstellerinnen portraitieren das Chaos ums Erwachsenwerden mit viel Fingerspitzengefühl. Ein wunderbares Stück Kino über jene Zeit des Lebens, in der einem die weite Welt zu eng ist.“ (Zoom) City

S

Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh, Max von Sydow

„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, d.h. hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden. Zudem mühen sich alle Beteiligten erfolgreich, mit verworrenen Erzählstrategien und einer ebensolchen Inszenierung den Zuschauer über lange Zeit im Unklaren zu lassen, wovon der Film überhaupt handelt.“ (tip) Gondel, Ziegelhof-Kino (Ol)

Schöne Venus Frankreich 1998, R: Tonie Marshall, D: Nathalie Baye, Bulle Ogier, Mathilde Seigner

„Ein kleiner Schönheitssalon in einem Pariser Vorort. Die Chefin und ihre drei Mitarbeiterinnen stehen im Mittelpunkt einer Tragikkomödie um Liebe und Frauen, die sich nicht nur mit den verschiedenen Formen des Herzschmerz auseinandersetzt, sondern auch über die Suche nach der ewigen Jugend, die vergängliche Schönheit, das Alter und die Verleugnung von Gefühlen reflektiert. Die präzise Inszenierung und die schnörkellose Kamera konzentrieren sich ganz auf die Gesichter, Gesten und Dialoge der brillanten Darsteller, die mit faszinierender Leichtigkeit in die Seelenlandschaften ihrer Figuren eintauchen.“ (filmdienst) Filmstudio

Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush

Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie nichts. Für seriöse Biografen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Norman und Stoppard sind in ihrer Konstruktion so konsequent, inspiriert und witzig, dass man schnell mitgerissen wird.“ (hip) City

The Sixth Sence USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen: Der Kinderpsychologe Dr. Malcom Crowe nimmt sich des verstörten achtjährigen Cole Sears an. Der Junge hat Angst, will sich aber niemandem anvertrauen. Doch der Arzt gibt nicht auf, und schließlich offenbahrt Cole ihm sein Geheimnis, Er kann Tote sehen“ (tip) Ufa-Palast, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Jonny Deep, Christina Ricci, Miranda Richardson

„Police Constable Ichabod Crane ist seiner Zeit weit voraus, glaubt an Logik und Indizienbeweise, während allerortens noch Aberglaube herrscht. Doch als er 1799 eine Mordserie in einem verwunschenen Provinzkaff aufklären soll, muss auch er die Existenz von Gespenstern anerkennen. Der exentrische Tim Burton hat sich diesmal der kanpp 200 Jahre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“(tip) CinemaxX, CineStar, Ufa-Palast, UT-Kino, Passage (Del); OF im Ufa-Palast

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stellas Groove USA 1998, R: Kevin Rodney Sullivan, D: Angela Bassett

„Die vierzigjährige Stella lernt auf Jamaika den zwanzig Jahre jüngeren Studenten Wilson kennen. Mittelprächtige Beziehungsschnulze nach dem Bestseller von Terry McMillan.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Stranger than Paradise USA 1984, R: Jim Jarmusch, D: John Lurie, Eszter Balint, Richard Edson

„Ein Road-Movie, schwarz-weiß, mit langen Einstellungen und Schwarzschnitten, Ozu winkt vom Himmel, Wenders war begeistert.“ (taz) Schauburg, Filmstudio

Sweet and Lowdown USA 1999, R: Woody Allen, D: Sean Penn, Uma Thurman, Samantha Morton

Dieser Film ist eine einzige große Liebeserklärung an den Jazz. Allen hat dafür das Amerika der 30er Jahre, wie wir es etwa aus den Bildern von Edward Hopper kennen, sehr detailiert und atmosphärisch nachempfungen. „Sweet and Lowdown“ ist natürlich wieder sehr witzig, aber Allens Humor ist hier viel wärmer und hat nichts von dem Zynismus seiner letzten beiden Film „Harry außer sich“ und „Celebrity“. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

T

Tarzan USA 1999, R: Kevin Lima, Chris Buck

„Nie sah man den Herrn des Dschungels so elegant durch die Baumwipfel gleiten; eine neue 3-D-Technik macht die Bilder eindrucksvoll plastisch. Zum Glück verzichten die Tiere weitgehend aufs Singen. Nur der Disney-typische Appell an Toleranz und Menschlichkeit nervt.“ (Der Spiegel) City

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthony Minghella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum nochmal zu sehen bekommen..“ (Roger Ebert) CinemaxX

Tee mit Mussolini Italien/Großbritannien 1999, R: Franco Zeffirelli, D: Cher, Judi Dench, Lili Tomlin

„Leider ist der Film ein zäher Mischmasch, weil Franco Zeffirelli ungeschickt versucht, zuviel in zu wenig Zeit zu erzählen. Der Film spielt im Italien der Zeit, als Mussolini langsam an Macht gewann, und basiert auf der Autobiographie des Regisseurs.“ (HBO-Film-Reviews) City

The Third Man Großbritannien 1950, R: Carol Reed, D: Orson Welles, Joseph Cotton, Alida Valli / Originalfassung ohne Untertitel

„The most famous collaboration of the director Carol Reed and the screenwriter Graham Greene has the structure of a good suspense thriller and the atmosphere of baroque, macabre decadence.“ (Pauline Kael) English Film night im Bürgerzentrum Neue Vahr

Tod in Venedig Italien 1970, R: Luchino Visconti, D: Dirk Bogarde, Silvana Mangano

„Zur Erholung nach Venedig gekommener deutscher Künstler verfällt in platonische Liebe zu einem schönen polnischen Jüngling und erleidet in der choleraverseuchten Stadt einen moralischen und physischen Zusammenbruch. Eine zwar nicht bruchlose, in der Beschwörung der Atmosphäre aber großartige Verfilmung von Thomas Manns 1912 erschienener Novelle.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Der tote Taucher im Wald Deutschland 1999, R: Marcus O. Rosenmülller, D: Dieter Pfaff, Jens Schäfer

„Früher blieb Schauspielern vom Format eines Dieter Pfaff allenfalls die Rolle des gemütliche Dicken. Diese Zeiten sind vorbei, aber muss er darum gleich jeden dahergelaufenen Kommissar annehmen und dabei seine typischen Gesten, die uns so ans Herz gewachsen sind, zu plakativen Manierismen gerinnen lassen? Retten kann er ohnehin niemanden: weder den titelgebende Unterwassersportler noch sich selbst und erst recht nicht die krude Krimistory, die ihre Auflösung gleich zu Beginn preisgibt, um mit dem Auftauchen einer zweiten, diesmal weiblichen und zerstückelten Leiche, quasi mittendrin noch mal neu ansetzt.“ (tip) CineStar

Toy Story II USA 1999, R: John Lasseter

„Dies ist eine Seltenheit: eine Fortsetzung, die besser als das Original ist. Dem Regisseur John Lasseter gelang hier eine phantastische Mischung aus prächtigen Details (strahlende und organisch wirkende Hintergründe, die das gleiche Erstaunen wachrufen, das „A Bug's Life“ so schön machte) und computersimulierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen.“ (The New Yorker) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del)

U

Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette

„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) City

V

Verhandlungssache USA 1999, R: F. Gary Gray, D: Samuel L. Jackson, Kevin Spacey

„Dies ist eine brisante Mischung aus Sidney Lumets „Dog Day Afternoon“ und den „Die Hard“-Filmen. Erzählt wird die Story eines psychologisch geschulten Polizisten, der das Opfer korrupter Kollegen wird und sich mit vier Geiseln im Hauptquartier von Internal Affairs verschanzt, um Zeit zu gewinnen und seine Unschuld zu beweisen. Wer sich bereit findet, die hochgradig konstruierte Ausgangsituation zu akzeptieren, wird mit einem rasant inszenierten und vorzüglich gespielten Thriller belohnt.“ (Zoom) City

W

Die Welt ist nicht genug – James Bond Großbritannien/USA 1999, R: Michael Apted, D: Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle

„The World is not Enough“ ist ein prächtig komischer Thriller, aufregend und voller Charme, erfindungsreich ohne Ende.“ (Roger Ebert) UT-Kinocenter

Z

Z Frankreich/Algerien 1968, R: Konstantin Costa-Gavras, D: Yves Montand, Irene Papas, Jean-Louis Trintignant

„Ein pazifistisch engagierter Universitätsprofessor wird während einer Demonstration ermordet; die Regierung versucht, die Hintergründe der Tat zu vertuschen, aber ein mutiger Beamter deckt ein Komplott auf, das bis in allerhöchste Kreise reicht. Ohne Nennung von konkreten Orten und Personen, aber mit unmissverständlichem Bezug zu Ereignissen in Griechenland inszenierte Costa-Gavras einen spannenden, hochemotionalen und teilweise wütend polemischen Politthriller, der eindringlich die Gefahr einer Verfilzung von Staats- und Gruppeninteresen beschwört.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Der 200-Jahre Mann USA 1999, R: Chris Columbus, D: Robin Willians, Sam Neill

„Man ist stets gern zu Diensten“ sagt die blecherne Haushaltshilfe der Familie Martin und verzieht dabei keine Miene. Aber in dem langlebigen Roboter Andrew stecken mehr als nur Kabel und Dioden. Er ist kreativ und vorwitzig und will andere Gesichtsausdrücke und die Freiheit. Außerdem forscht Andrew – in dieser bedeutungsvoll blechscheppernden Leinwandfassung einer Science-Fiction-Kurzgeschichte von Issak Asimov – nach dem Sinn seines Lebens, und so geht er auf die Suche nach anderen Putzrobotern, die so ähnlich fühlen wie er. Fehlanzeige. Aber er findet eine Liebe, die in einem Film von Chris Colombus (Mrs. Doubfire) nicht fehlen darf. Zum zweiten Mal spielt Robin Williams unter dessen Regie eine aufopferungsvolle Haushaltskraft der etwas anderen Art. Aber diesmal wollten sich die US-Zuschauer nicht von seinem Meister-Propper-Charme einseifen lassen: „Der 200-Jahre Mann“ spielte weniger als 60 Millionen ein“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kino-Center

Zug des Lebens Frankreich, Belgien, Rumänien 1998, R: Radu Mihaileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari

„Der Dorfnarr überbringt eine schreckliche Nachricht: die Nazi-Truppen rücken immer weiter vor, jüdische Dörfer werden eliminiert, die Bewohner getötet oder deportiert. Ausgerechnet der Narr hat die Idee, eine Deportation selber zu inszenieren, um so vor den Deutschen über Russland bis nach Palästina fliehen zu können.Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren, die nicht als die Besseren, sondern einfach als Menschen dargestellt werden. Eine gelungene Synthese von Aufklärung und Unterhaltung.“ (film.de.) Cinema, Casablanca (Ol)