prima unentschieden: das neue film-fanzine „filter“

Als Film-Fanzine gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann entweder in die Details etwa des italienischen Films der Siebziger einsteigen und mit jeder Ausgabe aufs Neue vergessene Kameraleute vergessener Filme unvergessene Anekdoten erzählen lassen. Oder man macht die Tür auf, lässt alle Widersprüche herein und widmet sich allen Dingen, die irgendwie mit Film zu tun haben. Das macht Filter. Hier geht es um so Verschiedenes wie die Mechanismen, mit denen die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften Filme und Bücher untersucht, um Eoin Moore und „plus minus null“, um iranisches Kino und um Arbeitsbedingungen in Multiplex-Kinos. Das hindert die Macher jedoch nicht, den Kinos am Potsdamer Platz eine „sympatischfabrikesque Aura“ zu attestieren. In Filter ist noch alles prima unentschieden, aber mit Attitude. Wenn die vielen weißen Flecken im Layout die grafische Umsetzung eines positiven Verhältnisses zu einer gewissen Ratlosigkeit sein sollen, ist das gelungen, wenn nicht, sieht es immer noch gut aus. TOBIAS RAPP

Release Party heute ab 22.30 Uhr im Bastard@Prater, Kastanienallee