70 Prozent müssen teilnehmen

■ Kassenärzte: Brustkrebs-Screening ist gefährdet

Der Bremer Modellversuch Mammographie-Screening ist gefährdet. Das bestätigte gestern der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung, Klaus Strathmann. Anlass sind Proteste der Landesfrauenbeauftragten und des Bremer Frauenausschusses, wonach die Belange von Frauen im Rahmen des geplanten Brustkrebs-Screenings nicht ausreichend abgesichert seien.

Sollte sich diese Kritik auf die Teilnahme von Frauen an der geplanten Röntgen-Reihenuntersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung negativ auswirken, „wird das Projekt eingestellt“, so Strathmann. Voraussetzung sei eine 70-prozentige Teilnahme der Zielgruppe. Zugleich betonte Strathmann: „Wir werden kein Projekt durchführen, das gegen die Interessen von Frauen gerichtet ist.“ Der – noch nicht unterzeichnete – Vertrag beinhalte eine unabhängige Frauenberatungsstelle sowie psychosoziale Begleitforschung, deren Finanzierung von den Kassen abhänge.

Für die Frauen-Forderungen will sich auch Gesundheitssenatorin Hilde Adolf einsetzen. „Nur ein breiter Konsens unter Frauen gewährleistet, dass der Modellversuch ein Erfolg wird“, so deren Sprecherin. Auch das für die Begleitforschung zuständige Forschungsinstitut BIPS signalisierte, der frühzeitige und intensive Dialog mit Frauen sei für den Erfolg des Projektes Voraussetzung. Auch Grüne und CDU fordern eine stärke Einbindung von Frauen. ede