Microsoft-Strafe schon im Juni

WASHINGTON dpa/taz ■ Das Strafmaß für den verurteilten Microsoft-Konzern könnte noch früher feststehen als Aufsichtsratschef Bill Gates lieb ist. Bundesrichter Thomas Penfield Jackson hat den nächsten Gerichtstermin bereits für den 24. Mai angesetzt. Ein Urteil über das Strafmaß könnte demnach bereits Anfang Juni fallen, berichtete das Wall Street Journal. Außerdem will Jackson die Berufung direkt an den obersten Gerichtshof zur Überprüfung geben, um ein langwieriges Berufungsverfahren zu umgehen.

Gates hatte bereits angekündigt, er wolle in die Berufung gehen. Ein komplettes Berufungsverfahren könnte noch einmal zwei Jahre dauern. Zeit, die Microsoft nutzen könnte, weiter seine Marktmacht auszubauen. Mit seiner Initiative könnte Richter Jackson einen endgültigen Abschluss des Verfahrens noch in diesem Jahr erzwingen.

Unterdessen traf sich Microsoft-Gründer Bill Gates in Washington mit führenden Vertretern der Republikanischen Partei, die das Verfahren anschließend verurteilten und eine Untersuchung gegen das Justizministerium forderten. Der Widerstand der Republikaner ist ein weiterer Grund für Jackson zur Eile. Sollte der Republikaner George Bush das Weiße Haus erobern, würde er Einfluss auf das Justizministerium nehmen können.

Nach dem Zeitplan haben Regierungsanwälte und auch Microsoft bis zum 17. Mai Zeit, ihre Vorstellungen über die Strafen darzulegen, bevor am 24. Mai in Washington die Gerichtsverhandlung beginnt. Der Microsoft-Aktie erhohlte sich am Mittwoch leicht um 1,6 Prozent. urb