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Zur Verurteilung des gestürzten pakistanischen Regierungschefs schreibt die Frankfurter Rundschau: Pakistans Offiziere mögen sich auf die Schultern klopfen und behaupten, der von ihnen gestürzte Premierminister Nawaz Scharif sei nach einem rechtsstaatlichen Verfahren verurteilt worden. Aber diese Augenwischerei kann nicht verbergen, dass die lebenslange Haftstrafe lediglich das Ende des politischen Schauprozesses darstellt. Das Urteil von Karatschi stellt eine unmissverständliche Lektion für zukünftige Generationen dar: Wer sich an den Militärs vergreift, riskiert seinen Untergang.

Zum Aussageverhalten von CDU-Größen vor dem Untersuchungsausschuss schreibt die Süddeutsche Zeitung: Es scheint, als habe in der Union nur noch einer wirkliches Interesse daran, die jüngste Vergangenheit nicht ruhen zu lassen: Wolfgang Schäuble. Er sieht sich als unschuldiges Opfer in einem Politkrimi, als ein Opfer, das sich zu wundern beginnt, warum niemand mehr außer ihm selbst dem Täter nachstellen möchte. Schäubles Auftritt im Untersuchungsausschuss in der kommenden Woche ist für die Union der Drückeberger daher ein Sicherheitsrisiko.

Zur Abstimmungsniederlage des türkischen Regierungschefs Ecevit meint die Frankfurter Allgemeine Zeitung: Nicht alle sind gegen Demirel, auch wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung ein neues Staatsoberhaupt wünscht. Was so manchen Abgeordneten erzürnte, war Ecevits Drohung, er werde zurücktreten, falls man ihm nicht folge. Aller Voraussicht nach wird Ecevit trotz der Niederlage im Amt bleiben. Das wäre zu begrüßen, denn er hat der Türkei aus einer Periode schwerer Krisen herausgeholfen. Für die Einleitung von Veränderungen ist Ecevit geeigneter als viele andere.