Kommentar
: Verlängertes Sterben

■ Warum die Einigung mit Südkorea den deutschen Werften nicht viel hilft

Es wird nicht alles besser und auch nur wenig anders. Die Werften an der Küste werden auch künftig ihre Probleme haben, mit den Asiaten mitzuhalten. Die Einigung der EU mit Südkorea gönnt den deutschen Werften nur eine neue Frist.

In den vergangenen Jahren hatten die norddeutschen Werften den Handelsschiffbau schon abgehakt und sich Nischen gesucht: Luxusliner, U-Boote – nur damit lässt sich noch Geld verdienen. Die Handelsschifffahrt dagegen ist längst an die Asiaten verloren. Containerschiffe zu bauen – das lohnt sich nur noch als steuerliche Abschreibungsobjekte für wohlhabende Privatanleger. Der Wettbewerbsvorsprung der Koreaner ist inzwischen so groß, den holen die Europäer nicht mehr ein. Das Werftensterben an der Küste ist nur aufgeschoben.

Peter Ahrens

Bericht auf Seite 22