Auf Du und Du mit der Bischöfin
: Dekade gegen Gewalt

■ Die hannoversche Bischöfin Margot Käßmann beim Antrittsbesuch in Bremen

„Wir sind umkreist von der Hannoveraner Landeskirche“, weiß Pastor Zobeltitz vom Kirchenausschuss der bremischen evangelischen Kirche. Der offizielle Antrittsbesuch von Margot Käßmann, seit sieben Monaten Bischöfin in Hannover, steht deshalb im Zeichen verstärkter Kooperation zwischen den Nachbarkirchen.

Zum bevorstehenden ökumenischen „Jahrzehnt gegen Gewalt“ wollen die beiden gemeinsame Sache machen. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf dem Thema Gewalt an und zwischen Jugendlichen. „Es ist sinnvoll, sich zu beschränken“ meint Margot Käßmann, wohl wissend, dass es noch andere Formen von Gewalt gibt, die der kirchlichen Aufmerksamkeit harren.

Der 41-jährigen Bischöfin – erste Frau in diesem Amt in Niedersachsen – eilt der Ruf einer liberalen, feministischen Theologin voraus. So kommt sie von der Überwindung der bremisch-niedersächsischen Landesgrenze sehr schnell auf das Thema gewaltvoller Grenzüberschreitungen. Niemand stelle in der evangelischen Kirche den Staat in Frage, „aber dass internationale Beziehungen oft gewalttätige Formen annehmen, wissen wir nicht erst seit Grosny“, sagte sie. Globalisierung ist für sie dementsprechend nicht nur eine Frage der Ökonomie, sondern der Solidarität. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit will die Bischöfin auf die Verständigung zwischen den orthodoxen (Ost-)Kirchen und den reformierten im Westen legen. hey