Spendenaffäre weiter im Widerspruch

Ex-CDU-Schatzmeisterin bringt den Untersuchungsausschuss nicht weiter. Neue Zeugin aufgetaucht

BERLIN taz ■ Der Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages ist auch nach den Vernehmungen von Ex-CDU-Parteichef Wolfgang Schäuble und der ehemaligen Schatzmeisterin Brigitte Baumeister nicht weitergekommen. Beide beharrten auf ihrer Version der Übergabe der 100.000-Mark-Spende durch den Waffenhändler Karlheinz Schreiber. Baumeister will das Geld in einem verschlossenen Umschlag von Schreiber im Oktober 1994 empfangen und an Schäuble weitergeleitet haben. Schäuble besteht darauf, dass Schreiber es ihm am Tag nach dem Spender-Essen am 21. September 1994 in seinem Bonner Büro übergeben hat. Baumeister gab keine klare Auskunft darüber, wer entschieden hatte, dass die 100.000 Mark nicht ordnungsgemäß verbucht werden sollten. Darin widerspricht sie auch ihrem einstigen Büroleiter, der gesagt hatte, die Schatzmeisterin habe ihn angewiesen, die Summe nicht zu veröffentlichen.

Die Sitzung des Ausschusses wurde unterbrochen, nachdem herausgekommen war, dass die Anwältin von Brigitte Baumeister selbst an dem Essen in Bonn teilgenommen hatte, in dessen Folge Schreiber die 100.000 Mark an die CDU gespendet hatte. KARIN NINK

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