Keine rechte Amtshilfe

■ Gambischer Beamter flieht aus Hamburgs Ausländerbehörde nach Italien

So war das dann doch nicht gedacht. Eigentlich hatte die hiesige Ausländerbehörde drei Beamte aus Gambia nach Hamburg eingeladen, damit diese mithelfen, die Zahl afrikanischer Flüchtlinge zu verringern – und nicht auch noch zu erhöhen. Doch wie jetzt bekannt wurde, nutzte einer der Abschiebehelfer Anfang Februar den staatlich organisierten Flug, um nach Italien weiterzureisen und dort selbst Asyl zu beantragen.

Dass sich ein Vertreter der gambischen Einwanderungsbehörde vorzeitig aus Hamburg abgesetzt hatte, war den MitarbeiterInnen der hiesigen Ausländerbehörde wohl aufgefallen. Laut der gambischen Zeitung The Independent gaben sie sich mit der Erklärung der restlichen beiden Grenzbeamten zufrieden, ihr Kollege nutze den Aufenthalt zu einem „shopping-trip“. In der Antwort auf eine kleine Senatsanfrage der Regenbogen-Abgeordneten Susanne Uhl hatte der Senat Ende Februar ohne nähere Erläuterung eingeräumt, dass von den drei Vertretern der Grenzbehörde „einer nur vier Tage anwesend war“. Zu dem Zeitpunkt hatte der in Italien schon ein Aufenthaltsrecht beantragt.

Ursprünglich hatte die Ausländerbehörde dem Beamten den Flug nach Deutschland bezahlt, damit er hier die Herkunft schwarzafrikanischer Flüchtlinge klärt und dadurch deren Abschiebung ermöglicht. Mehrfach hat die Ausländerbehörde BotschaftsvertreterInnen in ihre Räume gebeten und zahlreiche Flüchtlinge zum Interview mit ihnen vorgeladen. Die Massenanhörungen sind heftig umstritten. ee