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Zum Börsencrash in New York schreibt die Welt am Sonntag: In jeder Marktsituation gibt es Gewinner und Verlierer. Zu Letzteren gehören sicherlich diejenigen Kleinanleger, die sich – ohne eigenes Kapital zu besitzen – verspekuliert haben. Sie werden jetzt von den Banken zur Kasse gebeten. Wer es sich leisten kann, sollte abwarten. Die Sterne für einen neuen Aufschwung der Aktien stehen nicht schlecht. Langfristig sieht das Gros der Investment-Analysen gute Perspektiven. Auf mittlere Sicht wird zwar aus diversen Werten am Neuen Markt noch heiße Luft entweichen, bis eine realistische Bewertung erreicht ist. Dann beginnt vielleicht eine neue Party.

Zum selben Thema meint die römische Zeitung La Repubblica am Sonntag: Die politischen Führer der weltgrößten Industrieländer, die derzeit in Washington versammelt sind, wissen, dass der schwarze Freitag der Wall Street Gefahren ankündigt, die weit über die Welt der Börse hinausgehen. Die Finanzminister und Zentralbankchefs wissen sehr wohl, dass es um ihre Verantwortung geht. Wenn das wundersame Spielzeug des Wachstums der US-Wirtschaft eine Panne haben sollte, würde man die Folgen in der ganzen Welt zu spüren bekommen. Die Gefahr ist nicht so sehr, dass die Börse dabei ist, die New Economy, bisher ihr Lieblingskind, gleichsam in der Wiege umzubringen. Was die technologische und industrielle Revolution angeht, so besitzt die New Economy eine Kraft, die weit über die Börsenzyklen hinausgeht.

Ebenfalls zum Einbruch an der New Yorker Börse schreibt die Sunday Times: Das Gesamtbild sieht so aus, dass die neue Technologie und die günstigen globalen Rahmenbedingungen keineswegs am Ende sind. Wir können darüber streiten, ob die New Economy die Produktivität steigert und langfristig Wachstumsraten bringt, doch, ehrlich gesagt, es wird lange dauern, bevor Wirtschaftsexperten diese Frage beantworten können. In der Zwischenzeit müssen die Unternehmen – einschließlich vieler, die fälschlicherweise als Old Economy gelten – damit leben. Die New Economy ist noch nicht vorbei. Sie hat gerade erst begonnen.

Der Börsencrash in New York bewegt auch die britische Wirtschaftszeitung Sunday Business: Selten ist ein Crash so allgemein vorhergesagt worden und hat doch so lange gebraucht, um sich einzustellen. In den vergangenen sechs Monaten haben viele professionelle Investoren, Wirtschaftsfachleute, Politiker und Historiker gesagt, dass die Aktienkurse, vor allem die der Hightech-Branche, jeden Bezug zur Realität verloren hatten. Es scheint nur fair, darauf zu setzen, dass sich jetzt viele altmodische Unternehmen wieder behaupten werden.