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Die französische Libération kommentiert die Proteste gegen den Internationalen Währungsfonds: Eine grundsätzliche Reform ist notwendig, weil die Ursachen in der Struktur liegen. Ganz gleich wie groß der Reichtum der entwickelten Länder und die Dynamik ihrer neuen Technologien auch sein werden, das relative Gewicht der Schwellenländer wird weiter wachsen. Aus gegensätzlichen Gründen wollen Dritte-Welt-Anhänger und Ultraliberale den IWF abschaffen. Die echte Frage lautet nicht, ob der IWF wegmuss, sondern was an seine Stelle treten soll, wie er reformiert werden soll. Die großen Geldgeber haben sich vorerst für eine Politik der kleinen Schritte entschieden.

Die dänische Tageszeitung Information meint zum selben Thema: Es ist so gut wie undurchschaubar, was die Demonstranten beim IWF-Treffen eigentlich wollen. Ihr Zusammenhalt früher in Seattle und jetzt in Washington kann ausschließlich einer viel zu allgemeinen Zielsetzung zugeschrieben werden: globale Gerechtigkeit. Der frühere US-Arbeitsminister Robert Reich hat zweifellos Recht, wenn er sagt, dass die Verurteilung des Freihandels durch die Demonstranten in grellem Kontrast zum Bedarf der armen Länder nach Export in die Industrieländer steht. Es ist irritierend, den niedrigen Informationsstand junger Amerikaner über die Dritte Welt zu sehen.