Fallturm feiert viel

Der Fallturm Bremen wird zehn Jahre alt. In dieser Zeit sind insgesamt 3.000 Experimente erfolgreich abgeschlossen worden. Es kam zu keinen größeren Schäden der Objekte, die aus 120 Metern abgeworfen worden sind. Das entspricht alles in allem einer Schwerelosigkeit von vier Stunden, die in dem Bremer Wahrzeichen erzeugt wurden. Wissenschaftler aus 13 Ländern konnten daraus Erkenntnisse für mehr als 500 Veröffentlichungen schöpfen. „Eine Bilanz, womit die Bedeutung der Anlage eindrucksvoll belegt ist“, wie die Bremer Universität berichtet. Die Anforderungen der Experimente hätten zudem auch zu vielfältigen Technologie-Entwicklungen geführt, die ihre Anwendungen auch in anderen Bereichen gefunden hätten.

Den Jubiläumsabwurf hat der Jenaer Wissenschaftler Dr. Wolfgang Vogel von der Friedrich-Schiller-Universität gemacht. Er testet einen hoch empfindlichen so genannten SQIDS- (Superconductive Quantum Interference-Effect Detector System) Sensor. Dieser kann Beschleunigungen äußerst präzise messen und ist für den Einsatz im Weltraum vorgesehen. Der Fallturm Bremen ist der einzige Ort in Deutschland, an dem solche Experimente in der notwendigen Schwerelosigkeitsdauer, also quasi unter Weltraumbedingungen, durchgeführt werden können.

taz/Foto: Archiv