unterm strich
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Kultur geht durch den Magen. Sagt jedenfalls das Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Und organisiert daher ein Symposium (sic) zum Thema „Eating Culture: The Poetics and Politics of Food Today“. Es findet von Samstag, 29. April bis Montag, 1. Mai im Konferenzsaal über dem „Labsaal“ der Universität in der Bockenheimer Landstraße 121 statt.

Zur Poetik des Essens haben wir in unserem Politblatt naturgemäß nicht so viel zu sagen. Aber sonst kommen wir gerne mit ein paar weiteren Meldungen rüber: So bestreikten letzte Woche zehn US-amerikanische Colleges ihre Mensa. Nicht durchweichtes Gemüse, künstlich schmeckendes Fleisch oder balaststoffarmes Essen erzürnten die Studenten, sondern die Firma Sodexho Marriott, die den Campus mit Essen beliefert.

Sodexho Marriott ist eine Tochtergesellschaft von Sodexho Alliance, einem der Hauptgesellschafter der Corrections Corporation of America, des weltweit größten kommerziellen Betreibers von privaten Gefängnissen. Mit dem eintägigen Streik an der State University of New York in Binghamton, am Hampshire College in Massachusetts und am Indiana Earlham College startete die landesweite Kampagne Not With Our Money, mit der die College-Bürokratie gezwungen werden soll, die Verträge mit Sodexho Marriott zu kündigen.

Mitinitiator der Kampagne ist auch die in Manhattan angesiedelte Gruppe The Prison Moratorium Project. Seitdem in den USA der Bau und der Unterhalt von Gefängnissen eine unternehmerische Tätigkeit wurde, ist es zu einem explosionsartigen Anstieg bei den Gefangenenzahlen gekommen. Auch hier bewahrheitet sich: Umsatzsteigerung befördert das Geschäft.