Befreiung vom Korsett

■ WWF-Studie untersucht Wümme-Renaturierung

Flüsse aus engen Betonkanälen befreien und so natürliche Lebensräume wiederbeleben – das ist das Ziel der Renaturierung. An 71 solchen Projekten ist der World Wide Fund for Nature (WWF) europaweit beteiligt. Zehn davon – darunter die Wümmewiesen – hat die internationale Umweltstiftung in einer Studie unter die Lupe genommen.

„Der Fischreichtum hat in der Wümme wieder zugenommen“, erklärt Gunnar Oertel. Zu den Erfolgen der Renaturierung zählt laut dem Umweltschützer vom WWF-Projektbüro Wümmewiesen auch, dass „sich Fischotter ausgebreitet“ haben und auch „die Grüne Keiljungfer“ – eine gefährdete Libellenart – heimisch geworden ist.“ Seit 1988 kümmern sich die Bremer UmweltschützerInnen um das Naturschutzgebiet Wümmewiesen. Durch den Abbau oder die Verschiebung von Deichen und den Umbau von Stauanlagen ist ein Feuchtgebiet als wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere entstanden. Aber auch die Menschen profitieren von der Renaturierung. Zwar wehrten sich anfangs zum Beispiel die bremischen SportanglerInnen dagegen, die Wümmewiesen zum Naturschutzgebiet zu erklären. „Aber jetzt haben wir Gemeinsamkeiten herausgekitzelt und kooperieren gut“, erzählt Oertel. Zwar darf nur noch an wenigen Stellen geangelt werden, die sind dafür durch die Erholung der Bestände ergiebiger.

Studie im Internet unter www.wwf.dk/freshwater/floodplains.html tb