Schröder brüskiert Afrika

BERLIN taz ■ Zum Auftakt des zweitägigen Afrika-Wirtschaftsforums in Berlin ist es gestern zu einem diplomatischen Eklat gekommen. Mosambiks Präsident Joaquim Chissano beschwerte sich auf einer Pressekonferenz über die hastige Abreise von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der war noch während der Eröffnungssitzung gegangen, nachdem er mit seiner Rede fertig war, und hatte davor Chissanos Redebeitrag sichtlich gelangweilt zugehört. „Wir in Afrika müssen immer noch als Bettler auftreten“, ärgerte sich Chissano darüber und wies auf die Anwesenheit von drei Staatsoberhäuptern aus Afrika hin. „Wo ist der Dialog?“ Die Abreise wurde von deutscher Seite mit Termingründen erklärt. Das Afrika-Wirtschaftsforum, an dem nach Angaben der Veranstalter annähernd 700 Menschen teilnehmen, dient der Kontaktaufnahme zwischen der deutschen Wirtschaft und den Regierungen des südlichen Afrika. D.J.