ein jahr kosovo-krieg
: Der Tag: Donnerstag, 29. April 1999

„BOMBEN FÜR FRIEDEN IST FALSCH“

Die jugoslawische Regierung verklagt die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien, Kanada, Portugal und Spanien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Die Nato-Staaten hätten mit ihren Luftangriffen gegen ihre Verpflichtung verstoßen, gegen andere Staaten keine Gewalt anzuwenden, und dadurch internationales Recht verletzt. Das Gericht will am 10. Mai verhandeln. Deutschland, Frankreich und die USA kündigen bereits im Voraus an, die Entscheidung des Gerichts nicht anzunehmen. Wenn sie schon vor dem Internationalen Gerichtshof auftreten, dann doch bitte nur als Kläger.

Die Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses lehnen es ab, die Beteiligung an den Nato-Luftangriffen nachträglich zu genehmigen. 213 Ja- stehen gegen 213 Neinstimmen. Das reicht nicht für eine Zustimmung. Dennoch will Bill Clinton an seiner Politik festhalten. Tom Daschle, Demokraten-Führer im Senat, bezeichnet die Abstimmungsniederlage als „schrecklichen Verlust für unser Land und diese Regierung“. Doug Bereuter, republikanischer Abgeordneter, sagt: „Bomben für den Frieden ist falsch und funktioniert nicht.“ har