Datei kann Leben retten

■ KnochenmarkspenderInnen für Leukämiekranke gesucht: Ein bisschen Blut, 15 Minuten und eine Unterschrift sind alles

Seit August weiß die Hamburgerin Maike Albers, dass sie an Blutkrebs erkrankt ist. Eine Knochenmarkspende könnte ihr Leben retten. Doch unter den bisher regis-trierten 1,2 Millionen potenziellen SpenderInnen in der deutschen Datei findet sich niemand, der ihr genetisch so ähnlich ist, dass sie sein Gewebe nicht abstoßen würde. Nur wenn sich mehr Menschen regis-trieren lassen, hat die 28-Jährige die Chance, einen Lebensretter zu finden.

Wie ihr geht es 30 Prozent der jährlich 4.000 Neuerkrankten. Da-rum ruft die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) mit der Aktion „Leben Spenden“ alle gesunden HamburgerInnen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren dazu auf, am 6. Mai im Krankenhaus St.Georg einen Bluttest für die Aufnahme in die weltweite Spenderdatei zu machen.

Fünfzehn Minuten Zeit, zehn Milliliter Blut und die Unterschrift unter eine Einverständniserklärung sind alles, was da gefordert wird. Findet sich ein „genetischer Zwilling“ für einen Leukämiekranken, gibt es zwei Möglichkeiten der Transplantation. Professor Axel Rolf Zander vom Universitätskrankenhaus Eppendorf versichert: „Beide sind für den Spender weitgehend ungefährlich.“ Entweder wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen, oder es wird die neuere Stammzellentnahme angewandt. Dabei filtern die MedizinerInnen die Blutstammzellen, die für die Produktion der gesunden Blutkörperchen zuständig sind, aus dem Blut des Spenders und übertragen sie dem Patienten. Alle mit dem Eingriff beim Spender verbundenen Kosten trägt die Krankenkasse des Leukämiekranken.

Gesundheitssenatorin Karin Roth trägt am Samstag die Schirmherrschaft und ermuntert: „Es ist nicht schlimm, zu spenden - und man rettet Leben.“

Der Grund für den Aktionstag ist, dass es bei einer regionalen Aktion wahrscheinlicher ist, einen passenden Spender zu finden, weil die genetische Ähnlichkeit von Leuten in derselben Gegend größer ist. Darum hofft Maike Albers für sich und die 33 anderen Wartenden in Hamburg, dass sich viele Menschen registrieren lassen. Auch wenn sie weiß, dass „man sich mit einem Thema wie Leukämie erst auseinander setzt, wenn es einen selbst betrifft. Auch ich hatte nie über eine Registrierung als Spenderin nachgedacht, bevor ich von meiner Krankheit erfuhr.“ Kathi Schiederig

Bluttest zur Knochenmarkspende: Samstag, 6. Mai, 10 bis 17 Uhr, Krankenhaus St.Georg, Lohmühlenstraße 5, Hämatologische Tagesklinik, Erdgeschoss Haus G