China bekämpft Menschenhandel

PEKING dpa ■ In China wurden seit dem 1. April durch eine Kampagne der Regierung gegen den Menschenhandel mehr als 10.000 verschleppte Frauen und Kinder befreit. Über 10.000 Menschenhändler seien festgenommen worden, vier Entführer wurden am Mittwoch hingerichtet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Entführten sind meist junge Frauen, die zur Zwangsheirat verkauft oder zur Prostitution gezwungen werden. Männliche Babys werden an Paare ohne Stammhalter verschachert; andere Kinder werden zum Betteln oder Stehlen geschickt oder müssen in Fabriken arbeiten. Der Menschenhandel sei „eine große Sorge geworden“, schrieb die Staatsagentur. Der Sklavenhandel hat in China eine lange Tradition. Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 galt er als weitgehend beseitigt, mit der Lockerung gesellschaftlicher Kontrollen Anfang der 80er-Jahre kehrte er allerdings wieder. Den bisherigen Höhepunkt erreichte er zu Beginn der 90er-Jahre. Damals verzeichnete man jährlich bis zu 20.000 Fälle.