AKW-Esensham wieder Spitze

■ 1998 und 1999 die gravierendsten Störungen

Wie schon im Vorjahr führte das Atomkraftwerk Esensham/Unterweser auch 1999 die Liste der schwerwiegendsten Betriebsstörungen in deutschen Kernkraftwerken an.

Allerdings diesmal mit einem vergleichsweise ungefährlichen Vorfall: Durch ein Leck im Kaltwassersystem wurde am 20. März 1999 der Ringraum des Reaktorgebäudes geflutet. In die Internationale Bewertungsstufe „Eins“ ordnete das Bundesamt für Strahlenschutz den Zwischenfall nur deswegen ein, weil er auf „menschliches Versagen“ zurückging – das heißt in diesem Fall Pfusch: Mitarbeiter des Betreibers PreußenElektra hatten einen „nicht geeigneten“ Rohrverschlussstopfen eingesetz, wie es im Quartalsbericht des Bundesamts heißt.

Alle anderen Vorfälle in deutschen AKW blieben 1999 in der Kategorie „Null“. 1998 war es in Esensham zu dem schwersten Unfall in der Geschichte der deutschen Atomwirtschaft gekommen, als nach dem Ausfall eines Druckventils Radioakivität austrat. Wenige Wochen später verkantete sich ein Brennelement. In diesem Jahr musste das Kraftwerk abgeschaltet werden, nachdem bekannt wurde, dass Brennelemente aus der Wiederaufaubeitungsanlage Sellafield mit gefälschter Dokumentation im Einsatz waren. not