„Liebe taz...“ Muss denn erst jemand sterben?

Betr.: „Die Quader müssen weg!“, taz vom 12. Mai

Seit langem schon sind mir die gewaltigen Steinquader an der Schlachte neben dem Kiosk von Herrn Cordes ein Stein im Auge. Ich kann der Beschwerde von taz-Leserin Luise M. nur von Herzen zustimmen – diese lebensgefährliche Stolperbarriere ist so überflüssig wie ein Kampfhund und muss sofort weg.

Aber man kennt ja „die da oben“: Wenn es darum geht, eigene Fehler zu korrigieren und auf die mahnenden Stimmen aus der Bevölkerung zu hören, schalten die einfach stur auf Durchzug. Unverschämt! Muss denn erst ein unschuldiges, spielendes Kind ernstlich zu Schaden kommen, gar sterben, ehe „die da oben“ endlich mal reagieren?

Dass das Bauressort diesen unhaltbaren Zustand an der Schlachte auch noch verteidigt und meint, die schäbigen Steinhaufen würden sich „harmonisch in die Neugestaltung der Schlachte“ einfügen, schlägt doch dem Fass quasi per Quader den Boden aus. Die Arroganz der Mächtigen kennt offenbar keine Grenzen: Da riskieren täglich Bremer BürgerInnen an diesem Gefahrenpunkt Schäden für Leib und Seele, und die da oben reden noch ungeniert von Harmonie. Und womöglich verschlimmert sich die Lage in den kommenden Wochen sogar noch: Lkw mit weiteren großen Quadern auf der Ladefläche wurden an der Schlachte bereits wieder mehrfach gesichtet... – unfassbar!

Über die zunehmende Politikverdrossenheit gerade bei jungen Leuten muss sich da ja wohl niemand mehr wundern. Da hilft doch nur eines: Stimm-Denkzettel verpassen im Jahr 2003! Bei den nächsten Wahlen bekommt diese zynische große Koalition meine Stimme jedenfalls nicht!

Grete Kurz, Neustadt