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Äthiopien startet Offensive gegen Eritrea

Der Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea ist wieder aufgeflammt. Wie beide Länder übereinstimmend berichten, sind an der umstrittenen Grenze die heftigsten Kämpfe seit einem Jahr im Gange. Nach eritreischen Angaben begann Äthiopien gestern früh mit einem Großangriff am so genannten Badme-Dreieck, einem 1998 von Eritrea eroberten und von beiden Ländern beanspruchten Gebiet am westlichen Ende der Grenze. Die Kämpfe hätten sich seitdem auf alle umstrittenen Gebiete ausgeweitet. Äthiopien hat keine Angaben darüber gemacht, wer verantwortlich ist, sondern spricht lediglich von anhaltenden Gefechten. Äthiopien und Eritrea haben insgesamt etwa 750.000 Soldaten entlang ihrer Grenze stationiert; aus Äthiopien wird seit Monaten über neue Zwangsrekrutierungen berichtet. Am Donnerstag letzter Woche waren indirekte Gespräche zwischen Äthiopien und Eritrea zur Umsetzung eines internationalen Friedensplans gescheitert. Der US-Botschafter bei der UNO, Richard Holbrooke, hatte daraufhin eine letzte erfolglose Vermittlungsreise unternommen. Er warnte, neue Kämpfe würden „den größten Krieg auf dem afrikanischen Kontinent“ bedeuten.