Mordprozess gegen Chinesen

NANJING rtr ■ In China ist gestern der Prozess gegen vier Landarbeiter eröffnet worden, die vor einem Monat einen deutschen DaimlerChrysler-Manager und dessen Familie ermordet haben sollen. Die Anwälte der Angehörigen der Opfer erklärten, es habe sich vermutlich um einen Auftragsmord gehandelt. Die chinesischen Ermittler gehen indes davon aus, dass Jürgen Pfrang und seine Familie am 2. April in ihrem Haus in Nanjing im Osten Chinas einem Raubmord zum Opfer fielen. Nach Polizeiangaben haben sich alle vier Angeklagten zu der Tat bekannt. Nach Angaben der Anwälte wurden sie unmittelbar nach der Tat festgenommen. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Der Anwalt der Angehörigen der Pfrangs erklärte, einiges deute auf einen Auftragsmord hin. In der Woche nach dem Mord hätten bei der Daimler-Tochter Yaxing Benz Ltd., wo Pfrang als Finanzchef arbeitete, wichtige Veränderungen besprochen werden sollen. Außerdem sei die Festplatte des Ermordeten nach der Tat gelöscht worden. Von offizieller deutscher Seite in China wurden die Vermutungen, dass es sich um einen Auftragsmord handeln könnte, zurückgewiesen.