Sportstadt L.

Der erste Leverkusener Sportheld war Willi Holdorf: Bei den Olympischen Spielen von Tokio errang der Zehnkämpfer 1964 die Goldmedaille. Auch in den folgenden Jahrzehnten waren es vor allem LeichtathletInnen, die Pokale und Medaillen nach Leverkusen holten. Überragend: Multitalent Heide Ecker-Rosendahl, die dreißigmal Deutsche Meisterin war, 1971 Fünfkampf-Europameisterin wurde und 1972 olympisches Gold im Weitsprung und in der 4x100-Meter-Staffelerkämpfte.

Ebenfalls 1972 in München gewann die erst 16-jährige Ulrike Meyfarth im Hochsprung ihre erste Goldmedaille. Fünf Jahre später kam die gebürtige Frankfurterin nach Leverkusen und war jahrelang abonniert auf den Titel Deutscher Meister. Außerdem wurde sie viermal hintereinander zu Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ gewählt. Bei den Spielen von Los Angeles 1984 gewann sie noch einmal Gold.

Ihre Nachfolgerin wurde die ebenfalls für Leverkusen startende Kielerin Heike Henkel. Sie holte unter anderem Gold bei der Olympiade in Barcelona (1992). 1996 trat sie vom Spitzensport zurück. Inzwischen hat es sich die zweifache Mutter jedoch anders überlegt: Sie will in Sydney dabei sein. Also sprang die inzwischen 35-Jährige mal eben zum Deutschen-Meister-Titel und ist damit qualifiziert. Zwei weitere Leverkusener Hoffnungen in Sydney sind der Dreispringer Charles Friedek und die Staffelläuferin Anke Feller.

Auch Basketball hat in Leverkusen eine lange, ruhmreiche Geschichte. Von 1990 bis 1996 hielt der TSV Bayer 04 Leverkusen ununterbrochen den Deutschen-Meister-Titel. Inzwischen hat das Team seine dominierende Stellung an Alba Berlin verloren. Deutschlands bekanntester Basketballer ist allerdings immer noch ein Leverkusener: Er heißt Detlef Schrempf und spielt seit Jahren erfolgreich in der US-amerikanischen Profiliga NBA, derzeit bei den Portland Trailblazers.

Die Fußballer von Bayer 04 Leverkusen spielen seit 1979 ununterbrochen in der Ersten Bundesliga. Der bisher größte Erfolg des Vereins war 1988 mit dem Sieg über Espanol Barcelona der Gewinn des Uefa-Cups. Fünf Jahre später folgte mit dem DFB-Pokal der zweite wichtige Titel. Durch ein Tor von Stürmerstar Ulf Kirsten besiegte Leverkusen die Amateure von Hertha BSC Berlin mit 0:1. Eine große Krise hatte der Verein in der Saison 1995/96, als er nur knapp den Abstieg vermeiden konnte. Ein Jahr später stand man am anderen Ende der Tabelle: Zum ersten Mal wurde das Team Vizemeister.

Auch abseits des Spitzensports istLeverkusen eine sportliche Stadt: In 125 Vereinen halten sich über 45.000 Aktive fit. So gibt es Beachvolleyball-Klubs, ein Baseball-Team und das American-Football-Team Leverkusen Leopards.

NADINE LANGE