Sommerliches Busvergnügen

Einige Verbesserungen, einige Verwirrungen und höhere Tarife: Der HVV stellt am kommenden Sonntag seine Busse und Bahnen auf den Sommerfahrplan um  ■ Von Kathi Schiederig

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) findet, seine Fahrgäste können sich über den Sommerfahrplan freuen. Weil manche Busse und Bahnen ständig überfüllt waren, wird das Angebot auf einigen Linien ab 28. Mai erweitert. Die wichtigsten Änderungen:

In der Innenstadt kam der Verkehrsbetrieb den Studierenden entgegen. Entsprechend den AStA-Forderungen nach Entlastung der überfüllten Linie 102 wird die Buslinie 182 von Eidelstedt/Eimsbüttel zur Sternschanze jetzt alle 20 Minuten über Schlump und Uni bis zum Rathausmarkt fahren. Da jede zweite Fahrt weiterhin an der Sternschanze endet und die Linie damit zweigeteilt fährt, ist Verwirrung garantiert, glaubt der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Zwar sei die Anbindung der Uni verbessert, dafür aber die Versorgung der Sternschanze verschlechtert.

Andere Veränderungen betreffen vor allem die Außenbezirke. NorderstedterInnen können nun in der Hauptverkehrszeit an Werktagen auch in Norderstedt-Mitte alle fünf Minuten die U1 besteigen. Im 5-Minuten-Takt fährt ab sofort auch der Bus 261 zwischen Spliedtring und Horner Rennbahn in der morgendlichen Rush-Hour. Dafür fährt die 161 künftig erst ab 8 Uhr, Ausweichmöglichkeiten sollen 167 und 261 bieten.

Eine Verbesserung soll es auch in Harburg/Heimfeld und Moorwerder geben. Die Buslinie 142 fährt in kürzeren Abständen: werktags bis 19 Uhr alle 10 Minuten, im Spätverkehr eine Stunde länger im 20-Minuten-Takt. Privaten Service zu Bus-Preisen offeriert der HVV auf der Linie 151 zwischen S-Bahn Wilhelmsburg und Moorwerder abends: Dort fahren Kleinbusse, die für einen Zuschlag von 1,50 Mark direkt bis vor die Haustür chauffieren.

An das Nachtbusnetz angeschlossen wird auch die Neubausiedlung Burgwedel mit dem 603. An der AKN-Haltestelle A-Burgwedel haben NachtschwärmerInnen Anschluss an den Nachtbus 623 nach Quickborn.

Für PendlerInnen aus Elmshorn gibt es vor dem Sommerurlaub noch eine kleine Freude: Während sie bisher in Pinneberg in die S-Bahnlinie 5 umsteigen mußten, weil die HVV-Tickets in der Regionalbahn zwischen Pinneberg und Altona nicht gültig waren, können sie jetzt legal und ohne Zusatzticket in der DB sitzen bleiben. Der VCD bemängelt allerdings, dass dies nur für die zwischen Husum und Altona verkehrenden Regionalbahnen gilt, nicht aber für den Regio-nalexpress oder die Bahnen zwischen Kiel und Hamburg Hauptbahnhof. „Alle Züge zwischen Elmshorn und Hamburg müssen für die Benutzung mit dem HVV-Ticket freigegeben werden“, fordert Geschäftsführer Carsten Knoch.

Der HVV betont, dass es zwar diese zahlreichen Verbesserungen, aber „so gut wie keine Verschlechterungen“ im Nahverkehr gibt. Anbindungen würden nur eingeschränkt, wenn sich dauerhaft „weit weniger als fünf Fahrgäste“ zwischen den Sitzen verlören.

Mit Beginn des Sommerfahrplans am 28. Mai gelten auch die von Senat und Bürgerschaft kürzlich gebilligten neuen und selbstredend erhöhten Fahrpreise. Ausgenommen sind bei den Einzelkarten die Nahbereichskarte für 2,70 Mark sowie die für fünf Personen gültige Familien-Gruppenkarte für 13,80 Mark im Großbereich und 18,70 Mark im Gesamtbereich des HVV. Ebenfalls unverändert bleibt bei den allgemeinen Zeitkarten der Preis für die Zwei-Zonen-Karte (im Abonnement 77,20 Mark, am Schalter 94 Mark).

Dafür wird der Einzelkartenpreis für den Großbereich um zehn Pfennig auf 4,30 Mark und für den Gesamtbereich um 20 Pfennig auf 7,00 Mark angehoben. Die ab 09 Uhr gültige Tageskarte kostet 8,30 Mark, 30 Pfennig mehr als bisher. Kinder können künftig bis zu ihrem sechsten Geburtstag kostenlos mit dem HVV fahren, bisher lag die Altersgrenze beim vollendeten 4. Lebensjahr. Die Kindereinzelkarte, deren Preis seit 1996 konstant war, wird zehn Pfennig mehr kosten, nämlich 1,60 Mark.

Alle Veränderungen finden sich im aktuellen Fahrplanbuch, das in den HVV-Kundenbüros und im Zeitschriftenhandel für 5,50 Mark erhältlich ist, für Multimediale auch auf CD-Rom für 9,80 Mark. Telefonische Fahrplan-Auskünfte gibt der HVV unter % 19 449.