Kein Blick zurück im Zorn

NBA-Halbfinale: Portland gleicht zum 1:1 gegen die Los Angeles Lakers aus

BERLIN taz ■ Arvidas Sabonis war immer noch nicht so recht aufgetaucht bei der zweiten Partie der Portland Trail Blazers gegen die Los Angeles Lakers im NBA-Halbfinale, dafür bekamen die Zuschauer im Staples-Center der kalifornischen Metropole von Rasheed Wallace und Scottie Pippen mehr zu Gesicht, als ihnen lieb war. Der litauische Center der Blazers hatte bei der Niederlage in Spiel 1 gegen Shaquille O’Neal in 30 Minuten Spielzeit keinen einzigen Punkt und nur einen Rebound geholt, diesmal sprangen für Sabonis immerhin 5 Punkte und 5 Rebounds heraus.

Matchwinner beim 106:77 für Portland war aber Rasheed Wallace. Der war im ersten Match schon in der ersten Halbzeit zum Duschen geschickt worden, weil er den Schiedsrichter angestarrt hatte, was Blazers-Coach Mike Dunleavy zu einigen sarkastischen Kommentaren veranlasste. Diesmal wendete Wallace seinen Blick artig ab, benahm sich auch sonst vorbildlich und ärgerte die Lakers mit 29 Punkten und 12 Rebounds. Entschieden wurde die Partie im dritten Viertel, das Portland mit 28:8 gewann. „Da sind wir ein bisschen verzweifelt“, sagte Lakers-Coach Phil Jackson, der beim Gegner besonders seinen einstigen Spieler bei den Chicago Bulls, Scottie Pippen (21 Punkte/11 Rebounds), heraushob: „Er hat sein Team dazu gebracht, aggressiv zu spielen.“

Kaum zum Zug kam Shaquille O’Neal. Im ersten Match mit 41 Punkten noch unwiderstehlich, gelangen ihm am Montag nur 23 Zähler, 14 davon im letzten Viertel, als die Partie längst gelaufen war. Nicht viel besser traf Kobe Bryant (12 Punkte), und es zeigte sich einmal mehr, dass ein Team, das diese beiden kontrollieren kann, gute Chancen gegen den Titelfavoriten hat. MATTI