Gute Arbeit! ■  Polizei-Innenrevision ist unverzichtbar

Mitten im Polizeirevier in der Vahr sitzt die Innenrevision der Polizei und muss gegen Kollegen ermitteln, denen Dienstvergehen vorgeworfen werden. Innere Unabhängigkeit und Mut ist nötig, um sich zum „Kollegenverräter“ zu machen. Anerkennenswert, wenn handfeste Ergebnisse bei Ermittlungen vorgelegt werden.

Von Kollegen kommt wenig Unterstützung. Zum Beispiel Polizeipräsident Rolf Lüken: Er selbst rühmt sich (zu Recht), die Innenrevision mit einem fest angestellten Kollegen personell abgesichert zu haben. Doch wenn Vorwürfe gegen die Polizei öffentlich werden, dann ist laut Lüken plötzlich die Presse am Vertrauensverlust in die Polizei schuld.

Oder der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Dieter Oelschläger: Statt sich vorsichtig von den Kollegen zu distanzieren, regt er sich darüber auf, dass nun interne Ermittlungsakten zitiert werden. Selbst schreckte er nicht davor zurück, gegen den Schüler mit Gerüchten Stimmung zu machen.

Oder der innenpolitische Sprecher der CDU, Rolf Herderhorst: Er warnte vor Vorverurteilungen der Polizei – um in der gleichen Pressemitteilung den Alkohol- und Drogenkonsum des 21-Jährigen zu erwähnen.

Die Polizei braucht die Innenrevision. Und sie braucht die Presse. Auch für die Polizei ist demokratische Kontrolle unabdingbar. Erst das Deckeln von Skandalen – meist Einzelfälle – erweckt den Eindruck, hier fehle es an Demokratieverständnis. Christoph Dowe