Hamlet neu:Expo & die Kunst

„In Between“ (1. Juni bis 31. Oktober) ist das übergreifende Kunstprojekt auf der Expo. Die über zwanzig Einzelprojekte sollen in überraschender Form in „Zwischenräumen“, etwa in den Eingangsbereichen oder Grünanlagen, präsentiert werden. Darunter auch das zur Hälfte im Boden versinkende Riesenrad des Mexikaners Gabriel Orozco.

Das Festival „Theaterformen“ (Vorverkauf unter anderem Expo-Call-Center, Fon 0-20 00) startet am 7. Juni. Peter Steins Großinszenierung „Faust Teil I und II“ ist allerdings schon komplett ausverkauft. Gegeben wird ferner: Shakespeares „Hamlet“, neu in Szene gesetzt von Peter Zadek (Aufführung am 15. Juni im Schauspielhaus Hannover). Nigel Jamiesons „The Theft of Sita“ überträgt das dramatische Geschehen der indischen Sage „Ramayana“ auf die moderne Kolonialisierung fremder Länder und Kulturen (im Expo-Theater am 7. Juni, 20 Uhr).

Das Festival „Tanztheater International“ (31. August bis 24. September) bringt unter anderem Pina Bausch und das Wuppertaler Tanztheater nach Hannover. Am 22. und 23. September zeigt sie, zehn Jahre nach der Uraufführung, noch einmal „Palermo. Palermo“.

Gerhard Merz hat im Hauptgüterbahnhof Hannover einen von zehntausend Neonröhren erleuchteten Pavillon aus Stahl und Glas errichtet. Er bildet das Kernstück der vierteiligen Ausstellung „Hannover 2000“ (28. Mai bis 31. Oktober) des Kunstvereins Hannover. In dessen musealen Räumlichkeiten ist auch der Rest der großen Werksynthese zu sehen: Eine Passage aus Glas und Stahl, eine Bibliothek und das Studiolo mit der Sammlung zentraler Werkblöcke von Gerhard Merz.

Unter dem Titel „Die Umarmung“ zeigt die Kestner-Gesellschaft eine umfassende Ausstellung des Werks Picassos (29. August bis 31. Oktober). Sie ist in Werkgruppen gegliedert, die Motiven wie der freundschaftlichen Umarmung, dem Kuss oder der animalischen Verschlingung der Körper gelten.

Die Wiener Staatsoper ist am 14. und 15. Juni zu Gast an der Landesbühne Hannover. Grigori Frids Mono-Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ wird interpretiert von der Sopranistin Anat Efraty, die als „aufgehender Stern am internationalen Opernhimmel“ gilt (Vorbestellungen: Fon (05 11) 99 99 11 11).

MARTIN REICHERT