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Russische Energieversorgung und russischer Energieverbrauch

Insgesamt betreibt Russland zur Zeit 29 Reaktoren in neun Atomkraftwerken. Elf dieser Reaktoren sind vom Tschernobyl Typ RBMK. Die meisten der AKWs befinden sich im Westen des Landes. Alle Kraftwerke produzieren zusammen rund 13 Prozent der elektrischen Energie, die restliche Energie stammt aus Öl, Gas, Kohle und Wasserkraft.

Bislang sollten 24 dieser Reaktoren bis 2010 stillgelegt werden, weil sie dann die geplante betriebliche Lebensdauer von 30 Jahren erreicht haben. Gebaut wird an vier Reaktoren: Kalinin 3, bei dem bekannt ist, dass Westfirmen Interesse an Lieferungen bekundet haben, sowie Rostov 1 und 2 und Kursk 5. Der Vorteil einer Ausweitung der Atomkraft würde Russland erlauben, noch mehr Gas und Öl zu exportieren als bisher: Zwei Drittel des Öls und ein Drittel des Erdgases wurde bisher außer Landes geschafft, meist in nicht GUS-Staaten.

Die russische Industrie verbraucht laut einer Studie von Greenpeace sechsmal mehr Elektrizität als Deutschland, dreimal mehr als die USA. Energiesparprojekte gibt es kaum. Stromrechnungen werden häufig nicht bezahlt, da es einen gesetzlichen Anspruch auf Stromversorgung gibt.