Postkartenreise (1): Felicitas Hoppes Europafahrt im Literaturexpress 2000 – Abschiedsgruß aus Berlin

Ein Zug. Ein Europazug. Ein Vereinigungszug. Ein Schriftstellerzug: Am 7. Juni fährt er los. Der Literaturexpress 2000. An diesem Wochenende treffen sich 107 Autoren aus 43 europäischen Ländern in Lissabon, um gemeinsam auf Reise zu gehen. Durch Europa. Von Portugal bis ins Baltikum und nach St. Petersburg. Am 15. Juli endet die sechswöchige Fahrt am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Auf ihrer 7.000 Kilometer langen Route über 13 Grenzen, durch drei Zeitzonen und drei Spurweitenwechsel macht der Zug 20 Mal großen Halt, damit die Schriftsteller ihre eigens für diese Fahrt verfassten Texte vor großem Publikum lesen können: im Eisenbahnmuseum von Madrid, auf Schiffen der baltischen Flotte vor Kaliningrad, in Paris, in Malbork und in Vilnius. An diesem Wochenende startet das fahrende Mammut-Kulturereignis, das die Berliner Literaturwerkstatt ins Leben gerufen hat, mit einem großen Lesefest in einem Zirkus in Lissabon. Felicitas Hoppe ist auch dabei. Von ihrer letzten großen Reise, als sie mit einem Containerschiff einmal um die Welt gefahren war, brachte sie den Schiffstraumroman „Pigafetta“ mit. Diesmal schreibt sie Postkarten. An uns. An Sie. Von allen zwanzig Stationen der Europa-Lesefahrt. Sie kommen per Post. Wir drucken sie, wann immer sie hier bei uns eintreffen. Bevor Felicitas Hoppe sich von Berlin nach Lissabon aufmachte, hat sie schon mal einen kurzen Abreisegruß geschickt.  VW