Vor zehn Jahren

Über eine „unerträgliche Kungelei mit der Rüstungsindustrie“ beklagte sich der AStA der Hochschule Bremen vor zehn Jahren. Oberster Gutachter für die Anschaffung wissenschaftlichen Geräts sollte Krupp-Atlas –Vorstandsmitglied Professor Dr. Triebold werden. Am 4. Mai 1990, berichtete die taz, war Hochschulrektor Ronald Mönch erstmals in die Krupp-Atlas-Vorstandsetage zitiert worden.

Mönch-Notiz über das Treffen: „Dies hat sich praktisch so ausgewirkt, dass die Umsetzung von Fragen der Re-Investition und Fächerstruktur vom Senator sozusagen an ein Placet von Prof. Dr. Triebold informell gekoppelt wird.“ Der Hochschulrektor ließ seine Fachbereichssprecher wissen: „Dies alles hat zum Ziel, bis zum Frühherbst 1990 eine Entscheidungsgrundlage für einvernehmliches Vorgehen zwischen Hochschule, Krupp-Atlas-Elektronik und Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst herzustellen.“ Die Verpflichtung von Triebold, fand Wissenschaftssenator Henning Scherf, sei ein „ganz normaler Vorgang“. 14 Tage vorher hatte Scherf den Studenten bei seinem Antrittsbesuch erzählt, die Hochschule sollte zu einer wissenschaftlichen Hochburg für Rüstungskonversion, alternative Energien und Atom-Ausstieg werden.