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Preis für Soldatenmütter

Das Komitee der Soldatenmütter Russlands wurde als Nichtregierungsorganisation (NGO) Ende der 80er-Jahre gegründet. Ziel war es, die Rechte der Soldaten und ihrer Angehörigen durchzusetzen. So verteidigte das Komitee erfolgreich Wehrpflichtige, die sich weigerten, am ersten Tschetschenienkrieg (1994 – 1996) teilzunehmen, und half Müttern, ihre Söhne aus Tschetschenien herauszuholen. Zu diesem Zweck zog im März 1995 eine Abordnung der Soldatenmütter in einem viel beachteten Marsch nach Grosny. 1998 billigte die Duma eine Amnestie für 40.000 Soldaten, die die Soldatenmütter gefordert hatten. Mittlerweile macht die Betreuung von „normalen“ Wehrdienstverweigerern, deren Zahl stetig steigt, einen Hauptteil der Arbeit der Organisation aus. Landesweit sind jetzt rund 70 Gruppen im Verband der Komitees der Soldatenmütter Russlands zusammengeschlossen. 1996 wurden die Soldatenmütter für ihr Engagement mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Heute erhält die Organisation in Berlin den Menschenrechtspreis 2000 der Friedrich-Ebert-Stiftung. BO