Mord auf Mallorca

■ Landgericht: Angeklagter schweigt zu den schweren Vorwürfen

Am ersten Tag im Prozess gegen einen Hamburger Feuerwehrmann, der wegen Mordes und Vergewaltigung einer Spanierin auf Mallorca vor dem Landgericht steht, hat der Angeklagte gestern die Aussage verweigert. Sein Verteidiger stellte einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht. Die Anklage sei eine Kette aus Vermutungen, eine zweite Pflichtverteidigerin sei abgelehnt worden. Über den Antrag soll in den nächsten beiden Verhandlungstagen entschieden werden.

Laut Anklage soll der Feuerwehrmann die 28-jährige betrunkene Maria del Carmen del Salto im Mai vergangenen Jahres vergewaltigt und erdrosselt haben. Ihre Leiche wurde erst im November gefunden. Außerdem wird er angeklagt, im April 1999 eine ebenfalls betrunkene 17-jährige Deutsche auf Mallorca vergewaltigt haben.

Der Angeklagte arbeitete zur Tatzeit als Tauchlehrer auf Mallorca. Im Juni vergangenen Jahres hatte er vor der Polizei zugegeben, die Frau in einer Discothek getroffen zu haben, als sie betrunken zusammen geklappt sei. Er habe Erste Hilfe leisten wollen, aber kein Krankenhaus gefunden. Man sei sich näher gekommen, es sei zum Geschlechtsverkehr gekommen. Danach habe er die Frau auf einem Dorfplatz in Porto Christo abgesetzt.

Der Feuerwehrmann verbrachte seinen Urlaub in einer Tauchschule, er fuhr eine Woche früher als geplant nach Hause. Seine Mutter sei krank, gab er in der Tauchschule an. Der 34-Jährige war der Letzte, mit dem Carmen del Salto lebend gesehen wurde. Schon am 26. Juli vergangenen Jahres war der Angeklagte in Hamburg festgenommen worden. Damals war aber die Leiche der 28-Jährigen noch nicht gefunden worden, man ließ ihn wieder frei. Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt. lno