„Verdammte Scheiße mal kümmern“

■ Rund 1.400 GesamtschülerInnen gegen Klassen-Vergrößerung

Auch T-Seven, ehemalige Sängerin der Teeniegruppe Mr. President, ging früher auf eine Gesamtschule. Das spricht zwar nicht für die pädagogische Qualität dieser Schulform – aber auch nicht unbedingt dagegen. Bei einer Schülerdemonstration jedenfalls kommen die Worte eines Popstars besser an, als die Reden der Funktionäre.

„Ich war auch auf einer Gesamtschule, genau wie ihr“, rief T-Seven den rund 1.400 Demo-Kids entgegen, die gestern vor der Bürgerschaft gegen die geplante Vergrößerung der Klassenstärke von 20 auf 24 Schüler in den sieben Bremer Gesamtschulen protestierten. Ohne die besondere Stärke der Schulform hätte sie vielleicht nie einen Abschluss geschafft. Die Politiker, die jetzt für die Verschlechterung verantwortlich seien, müssten sich „verdammte Scheiße mal endlich um uns Jugendliche kümmern“. Applaus.

Genau das gleiche, nur in anderen Worten, sagten auch die Rednerinnen von der GesamtschülerInnen-Vertretung, IG Metall, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Bündnis 90/Die Grünen und der Elternvertretung. Erweiterter Tenor: Die SPD habe sich in der Frage der Klassengröße von der CDU über den Tisch ziehen lassen und gefährde nun die Existenz der Schulform, die längst kein exotisches Experiment mehr sei. Für die nächsten Tage sind weitere Proteste gegen die Klassenerweiterung angekündigt. cd