die stimme der kritik
: Betr.: Petro-Krawalle in der Innenstadt

Benzin-Irrsinn und Zapfsäulen-BSE

Es musste ja so weit kommen. Der rot-grüne Benzin-Irrsinn. Unser täglich Schluck aus der Zapfsäule: sündteuer, fiese Abzocke, wir sind die lila Melkkuh. Keiner kann mehr nach Timbuktu fahren, mit dem Auto. Albert S., 34, Schriftsetzer: „Bei uns gibt’s nur noch Pellkartoffel mit Quark, sonst kann ich mir den Tiefergelegten nicht mehr leisten. Schweinerei, das!“ Ilse P., 24, Supermarktkassiererin (Bolle): „Ich muss die Diamanten verkaufen (33,19 Karat, 6,4 Gramm), unser Kombi frisst die letzten Reserven, was soll jetzt werden?“

Der Gebrauchtwagenmarkt schwächelt. Daimler und VW gehen beim DAX in die Knie. Opel meldet Entlassungen. Und die Preisspirale dreht sich immer schneller. Jetzt auch noch die Fahrschulen: teurer! Wer kann noch seinen Führerschein machen? Niemand. Der Pizza-Service: teurer! Wir müssen unsern Hefeteig wieder selber machen (nicht mit Motoren-, sondern Olivenöl, 250 Grad, 18 Minuten). Oder Bratkartoffeln essen. Die sind zu fett. Cholesterin! Taxen: unbezahlbar, die knallen die Preise hoch. Handwerker: der schiere Luxus. Der Waschmaschinenreparateur erhöht den Anfahrtspreis. Sechs Prozent. Unsere Frauen müssen wieder in die Spree, mit Kernseife und Rubbelbrett ran. Und im Klo leckt der Boiler. Keiner kommt.

Was ist mit Bus und Bahn: teurer! Die fahrn doch auch nicht mit Windkraft. Ölscheichs und Grüne lachen sich schlapp. Wir gehen zu Fuß. Stadtrundfahrten: teurer! Wer guckt jetzt noch auf unsere schöne Hauptstadt? Und die Autofahrer: Wut im Bauch. Frust-Attacken. Blutdruck auf Kolibrifrequenz. Wann kommen die ersten Aufstände?

Letzte Meldung: „Heftige Krawalle wegen neuer Benzinpreis-Erhöhung. Am Mittwoch haben einige hundert Demonstranten gegen die massiven Benzinpreis-Erhöhungen demonstriert. In einigen Stadtvierteln steckte die Menge in den Straßen Autoreifen in Brand und baute Barrikaden. Die Proteste lösten unter den Verkehrsteilnehmern Panik aus. Der Verkehr kam völlig zum Erliegen. Die Behörden versuchten die Lage mit einem massiven Polizeiaufgebot und Panzerwagen in der nigerianischen Hauptstadt Lagos unter Kontrolle zu bekommen.“

Lagos? Nigeria? Huiiii, das war aber knapp. Na, Gott sei Dank!

MANFRED KRIENER