verboten
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Guten Tag,

meine Damen und Herren!

In einem kleinen Kirchlein im hohenlohischen Bächlingen hat ein drei Meter hohes Epitaph angefangen zu weinen. Hurra? Ein Wunder? Im Gegenteil.

Das Epitaph nämlich kündet von einem braven Ritter namens Rezzo. Jener Ritter war einst mit seinem Fürsten (evtl. „Joschka I.“) viel unterwegs. Auf Kreuzzügen. Immer für das Gute. Und immer: autofrei. Des Ritters Epitaph nun animierte Mitte letzten Jahrhunderts den Bächlinger Dorfpfarrer, den guten Namen auf den mittleren seiner drei Söhne zu übertragen. Damit er ihn auch in die neuere Geschichte eingraviere. Rezzo – das Synonym für das Gute. Eine bessere Welt. Eine Natur so heil wie einst im Tal zu Bächlingen.

Und so geschah es. Alles schien paletti. Schien! Vielleicht haben die Leute im Tal ja auch nur mal wieder nicht richtig zugehört – jedenfalls rufen sie den Pfarrerssohn plötzlich nicht mehr Rezzo, den Wunderbaren. Nicht einmal mehr Rezzo. Wenn sie in diesen Tagen überhaupt noch von ihm reden, dann nennen sie ihn den „Auto-Schlauch“.

Ist das nicht furchtbar? Jeder wird Verständnis dafür haben, dass das selbst einen Stein zum Weinen bringen kann.