abschiebungen

Tödliche Beruhigung

Von insgesamt 38.479 abgeschobenen Personen im Jahr 1998 mussten 34.756 auf dem Luftweg Deutschland verlassen. 1999 waren es bis November 27.025 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor). Allein aus Berlin wurden vergangenes Jahr 4.331 Personen auf dem Luft- oder Landweg abgeschoben, im laufenden Jahr 1.611 (Stand 31. Mai). Viele der Abgeschobenen werden auf dem Flug von Beamten des Bundesgrenzschutzes „begleitet“ und durch Fesseln, Knebel oder Beruhigungsspritzen ruhig gestellt. Durch solche Zwangsmaßnahmen kamen in den vergangenen Jahren in Europa mehrere Menschen zu Tode. Am 30. August 1994 starb der Nigerianer Kola Bankole an Bord einer Lufthansa-Maschine. Er war gefesselt und geknebelt. Am 29. Mai 1999 starb der Sudanese Aamir Ageeb, ebenfalls in einer Lufthansa-Maschine, nachdem man ihn gefesselt, ihm einen Motorradhelm aufgesetzt und seinen Kopf beim Start nach unten gedrückt hatte.