ausverkaufte stadien sind nicht voll

Ball paradox

Die aktuellen Daten: 5.000 (Belgien - Italien); 15.000 (Jugoslawien - Slowenien); fast 2.000 (Deutschland - Rumänien); 2.000 (Türkei - Schweden). Komplett voll sind die EM-Stadien nie. Das Design der Lücken belegt: Es sind nicht Einzel-Vakanzen im Sponsorenbereich, sondern immer blockweise Leerflächen. Das bedeutet: Die Uefa hat gepatzt bei der Organisation, gespeist aus Hooliganhysterie und Trennungswahn. Aber was kümmern beim Milliardengeschäft über Fernsehen und Sponsoren schon ein paar tausend Tickets.

Dabei bewies Eindhoven, dass die Fans gebraucht werden: Als das Band mit der schwedischen Nationalhymne kollabierte, sangen 5.000 Gelb-Blaue lauthals weiter und die Spieler fielen ein. Eine hübsche Spontankooperation. Gemischt klappte das Fandasein auf der Gegentribüne: Da saßen Schweden und Türken friedlich zusammen in einem Block.

Vor dem Spiel hatte es in der Eindhovener Innenstadt nach Provokation rechtsextremer „Grauer Wölfe“ aus der Türkei ein paar Rangeleien gegeben, bei denen ein Polizist leicht verletzt wurde. Nachher blieb es ruhig. Wahrscheinlich haben Schweden und Türken die Grauensdarbietung gemeinsam beweint. MÜLL