Blumenthal fordert schnelle Entscheidung

Haushaltsausschuss müsse 10 Millionen Mark für das Jüdische Museum bewilligen, sonst verzögere sich die Eröffnung

Der Direktor des Jüdischen Museums, Michael Blumenthal, hat vom Abgeordnetenhaus eine umgehende Genehmigung von 10 Millionen Mark zur Installation einer Klimaanlage und sanitärer Einrichtungen für seine Ausstellungsstätte gefordert. Wenn der Haushaltsausschuss dem morgen nicht zustimme, sei der geplante Eröffnungstermin für das Museum, der 9. September kommenden Jahres, nicht zu halten.

Die Unterstützung der Berliner Volksvertreter sei „bitte, bitte“ nötig. Andernfalls müssten sie die Verantwortung für Verzögerungen übernehmen. Die Abgeordneten sollten Vertrauen in seine Arbeit haben, forderte der ehemalige US-Finanzminister gestern bei der Vorstellung seines Ausstellungskonzepts im Kulturausschuss des Parlaments.

Blumenthal erklärte, obwohl das werdende Museum eigentlich dieses Jahr 24 Millionen Mark bräuchte, komme es mit 18 Millionen zurecht. Für die kommenden Jahr sei jedoch ein Bedarf von 24 bis 28 Millionen Mark zu decken. Dabei werde es „auf absehbare Zeit“ bleiben. Dies sei vergleichbar mit Museen ähnlicher Größe wie das hiesige Deutsche Historische Museum oder das „Haus der Geschichte“ in Bonn. „Mit weniger kommen Sie nicht weg“, sagte er den Parlamentariern. Zudem sei ein Stamm von 80 bis 110 Mitarbeitern nötig. Dafür werde er 2001 ein Museum präsentieren, „von dem man in der Welt reden wird“.

Die Kulturexpertin der SPD-Fraktion, Irina Rusta, geht davon aus, dass die von Blumenthal für die Infrastruktur seines Hauses eingeforderten 10 Millionen Mark genehmigt würden. Auch die 24 bis 28 Millionen Mark für die laufenden Kosten seien „auf den ersten Blick diskutabel“. Allerdings müsse bis zum Herbst ein schriftliches Konzept für das Museum vorliegen.

Die Kulturexpertin der Bündnisgrünen, Alice Ströver, zeigte sich dagegen von den Aussagen Blumenthals vor dem Ausschuss „überhaupt nicht zufrieden“. Blumenthals Konzept sei noch „wahnsinnig breiig“. Die vom Museumsmacher eingeforderten 24 Millionen Mark könnten nur vom Bund kommen. Berlin könne sie nicht aufbringen. GES