UNO will mehr Kongo-Soldaten

GENF dpa/epd ■ Der UN-Sondergesandte für die Demokratische Republik Kongo, Kamel Morjane, hat sich gestern für die Entsendung von 6.500 UN-Soldaten statt der bisher vorgesehenen 5.000 Blauhelme in den Osten Kongos ausgesprochen. Die Stationierung werde aber erst nach Sicherheitsgarantien der Konfliktparteien geschehen können. Morjane meinte, am schwierigsten werde der Einsatz in der Provinz Süd-Kivu sein, wo es häufig zu Massakern gekommen ist. Aktuell sei die Lage am kritischsten in der Stadt Kisangani, die bei Kämpfen zwischen den Armeen Ruandas und Ugandas zerstört worden ist. Zwar zögen sich diese Truppen nach einem Appell des UN-Sicherheitsrats jetzt zurück, doch drohten nun Kämpfe zwischen kongolesischen Rebellenverbänden. Morjane sagte überdies, er halte die vorletzte Woche von einer US-Organisation kalkulierte Zahl von 1,7 Millionen Kriegstoten im Osten des Kongo seit 1998 für glaubwürdig.